Aktueller Futterrat vom 06.12.2013
Rapsstroh in der Milchkuhfütterung
Rapsstroh lässt sich ähnlich wie Getreidestroh in Rationen für Milchkühe problemlos einsetzen. Negative Inhaltsstoffe sind nicht bekannt. Hinsichtlich möglicher Verpilzungen gelten keine anderen Regeln als beim Getreidestroh. Auch Rapsstroh sollte nicht mehr als 15 % Feuchte aufweisen, um sicher von Lagerpilzen und deren Giften verschont zu bleiben. Hinsichtlich des Fusarienbefalls sind Rapsfuttermittel bisher nicht auffällig geworden.
Zum Teil wird Rapsstroh mit Feuchten von über 25 % geworben und siliert. Von einer echten Milchsäuresilierung kann man aufgrund der hohen Trockenmassegehalte und dem geringen Gehalt an vergärbaren Kohlehydraten nicht sprechen. Ähnlich wie bei Grasheulagen kann sie aber hier einen gewissen Pilzdruck reduzieren helfen. Rapsstroh ist in erster Linie ein Strukturfutter für Wiederkäuer, da es aufgrund der geringen Verdaulichkeit die Energiedichte deutlich verdünnt und beim Monogaster nahezu als unverdaulich gilt. Es besteht zu über 50 % aus Rohfaser bzw. ADForg.
Rapsstroh hat ca. 4 bis 5 % Rohprotein, 6 bis 7 % Asche
und 1 bis 2 % Fett. Hinsichtlich der Mineralstoffzusammensetzung ist es eher unauffällig. Verlässliche Ergebnisse aus Standarduntersuchungen am Hammel liegen derzeit nicht vor.
Eine exakte Energiewertbestimmung kann deshalb aktuell nicht vorgenommen werden. Die Verdaulichkeit wird aufgrund des höheren Ligningehaltes im Vergleich zum Getreidestroh als geringer vermutet. Werte zwischen 3,3 bis 3,5 MJ NEL je kg Trockenmasse könnten realistisch sein. Aus empirischen Befunden der Praxis weiß man, dass Rapsstroh in Mengen von bis 0,5 kg in Mischrationen von Milchrindern problemlos gefressen wird und der Fütterungserfolg nicht erkennbar darunter leidet. Hinsichtlich der Strukturwirksamkeit wird berichtet, dass Rapsstroh aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften eher positive Effekte zeigt. Insbesondere über eine Verbesserung der Kotkonsistenz wird häufig berichtet.
Es wird aber auch immer darauf hingewiesen, dass die Häcksellänge nicht mehr als 3 cm betragen sollte, da es sonst zu mechanischen Reizungen kommen kann, welche die Futteraufnahme negativ beeinflussen könnten.
Dr. Olaf Steinhöfel, Köllitsch
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Referat 74: Tierhaltung
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