Unterricht auf der Sächsischen Landesgartenschau Frankenberg 2019
Innerhalb der Mustergrabanlage der Laga in Frankenberg sollte auf einer Fläche von 47 m² ein gärtnerbetreutes Grabfeld entstehen. Drei angehende Friedhofsgärtnermeister erhielten im Rahmen ihres Fachunterrichtes den Auftrag zur Planung und Ausführung.
Von Seiten der Steinmetze wurde eine 5-teilge Stelengruppe aus Thüster Kalkstein zur Verfügung gestellt. Ableitend aus der Form, Größe und Anordnung der Stelen hatten die Fachschüler die Idee, den „ Weg der Trauer“ - also vom Dunkeln ins Licht - als Thema für dieses Grabfeld zu wählen.
Passend zu den 5 Stelen entwickelten die sie 5 Pflanzbereiche in Form von Strahlen. Am Weganfang verwendeten sie dunkle niedrigen Bodendecker, wie z. B. Ophiopogon planiscapus ‘Niger‘ und Ajuga reptans , sowie dunkellaubigen Taxus. Die dunkle, hoffnungslose erste Zeit der Trauer sollten diese Pflanzen verdeutlichen. Die ersten Lichtblicke zeigen sich im zweiten und dritten Abschnitt in Form von grünlaubigen, aber etwas helleren Bodendeckern unterstützt von Gräsern und Rosen. Die bewältigte Trauer wurde dann mit farbigen Bodendeckern z. B. Euonymus fortunei ‘Emerald Gold‘ und blühendem Geranium ausgedrückt. Eine wunderschöne Kulisse hinter den Grabmalen bildeten die Blutbuche (Fagus sylvatica ‘Quercifolia‘, höhere Gräser und eine Gruppe Aconogonum , die Johanniswolke.
Die Planung war aber nur der erste Schritt.
Im April, nachdem die Fläche vorbereitet war, ging es auch an die Umsetzung vor Ort. Ein spannendes Wochenende für die Fachschüler. Sind alle Pflanzen rechtzeitig da? Passt unser Plan? Reichen die berechneten Stückzahlen an Pflanzen aus?
Am Sonntagnachmittag war es dann geschafft und auch alle Beteiligten geschafft, aber stolz auf das fertige gärtnerbetreute Grabfeld.
Die Resonanz bei den Besucher und dem Fachpublikum war sehr groß. Dies konnten die Schüler bei den Pflegegängen und Fachveranstaltungen selbst erleben. Es ergaben sich viele interessante Gespräche, die zeigten, wie groß das Interesse an Veränderungen auf Friedhöfen und in den Friedhofsgärtnereien ist.
Als Anerkennung wurde der Fachschule noch eine Urkunde überreicht von der Geschäftsleitung der Landesgartenschau und der Stadt Frankenberg. Wir danken allen beteiligten und vor allem auch unserer Kollegin Kerstin König für ihr Engagement.