Verbesserung der Klauengesundheit durch vorausschauende, orthopädische Klauenpflege

Mit den Ergebnissen soll ein Beitrag zur Verbesserung der Klauengesundheit in den milchviehhaltenden Betrieben geleistet werden.

Die Ergebnisse zielen auf einen Erkenntnisgewinn hinsichtlich der  Methoden zur Verbesserung der Klauengesundheit und deren Umsetzung unter praktischen Bedingungen ab.

Die Zielparameter waren die Verbesserung der allgemeinen Klauengesundheit in den Herden, die Verringerung der Klauen-Erkrankungstage (Sperrtage) und der wegen ungenügender! Gliedmaßen- und Klauengesundheit bedingter, vorzeitiger Merzungen.

Bewertet wurden auch die Einordnung der neuen Methode der vorausschauenden, orthopädischen Klauenpflege in die betrieblichen Abläufe und der betriebliche Nachnutzungseffekt. Die erzielten Effekte sollten ökonomisch bewertet werden.

Projektergebnisse:

  • Im Konsens mit den Projektpartnern kann generell eingeschätzt werden, dass der Versuchsansatz für eine vorausschauende, orthopädische Klauenpflege zielführend war. Allerdings erfordert diese Methode einen gewissen Mehraufwand hinsichtlich Tierbeobachtung, Selektion und Organisation der wöchentlichen Klauenpflegemaßnahmen sowie eine exakte, möglichst elektronische Dokumentation aller Behandlungen und Diagnosen am Tier.
  • Diese Anforderungen konnten nur in drei von fünf Betrieben über den gesamten Versuchszeitraum umgesetzt werden. Zwei Betriebe haben nach Projektende die Methode der vorausschauenden, orthopädischen Klauenpflege fest in die betrieblichen Abläufe eingeordnet.
  • Bei strikter Einhaltung der Versuchsbedingungen konnte ein signifikant positiver Unterschied für die Parameter der Versuchsgruppe mit vordefinierter Wiedervorstellung zur Klauenpflege nachgewiesen werden.
  • An Hand der dokumentierten Einzeltierbefunde konnte für die Versuchsgruppe ein Rückgang der Schwere und Häufigkeit des Auftretens von stoffwechselbedingten bzw. mechanisch-traumatischen Klauenerkrankungen dargestellt werden.
  • In zwei Betrieben konnte der Locomotion Score (LCS) der Versuchstiere bereits nach einem halben Jahr gegenüber der Kontrollgruppe deutlich verbessert werden.
  • Aus der Korrelationsanalyse zwischen der Körperkondition (BCS) und dem LCS konnte abgeleitet werden, dass die Ergebnisse der BCS-Bonitur - zumindest in den Extrembereichen - zur Vorhersage von erkrankungsbedingten Lahmheiten herangezogen werden können.
  • In Auswertung nach Laktationen zeigte der Versuch, das vor allem ältere Tiere und Tiere mit gehäuften Vorbehandlungen bei nichtinfektiösen Klauenerkrankungen von einem verkürzten Pflegerhythmus profitieren.
  • Unterschiede in der Milchleistung der beiden Gruppen konnten statistisch nicht gesichert werden. In der Tendenz zeigte sich aber, dass die Versuchsgruppe mit den höheren Pflegeintervallen deutlich höhere Laktationsleistungen aufweisen als die Kontrollgruppe. Dies dürfte mit dem besseren, schmerzfreien Laufverhalten und einem positiven Effekt auf die Futteraufnahme der häufiger gepflegten Tiere begründbar sein.
  • Die Abgangsanalyse zeigte, dass die Tiere der Versuchsgruppe eine deutlich höhere Nutzungsdauer und Lebensmilchleistung erzielten. 

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Steffen Pache

Telefon: 034222 46-2209

Telefax: 034222 46-2099

E-Mail: steffen.pache@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Evelin Ullrich

Telefon: 034222 46-2218

Telefax: 034222 46-2090

E-Mail: Evelin.Ullrich@smekul.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Ilka Steinhöfel

Telefon: 034222 46-2212

Telefax: 034222 46-2099

E-Mail: ilka.steinhoefel@smekul.sachsen.de

Partner im Projekt

FU Berlin Inst. F. Tier- und Umwelthygiene Prof. Dr. U. Rössler 

FU Berlin Klinik f. Klauentiere Prof. Dr. K. Müller