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Planting Green im Maisanbau

Hintergrund

Traktor bei Direktsaat im Planting Green © Franz Brunner

Es gibt Wetterextreme wie Starkregen und ausgeprägte Trockenheit und trotzdem wollen Sie eine zufriedenstellende Ernte erwirtschaften? Möchten Sie zudem Ihren Herbizideinsatz reduzieren? Dann braucht es im Ackerbau oft andere Bewirtschaftungsansätze als bisher. Planting Green könnte eine dieser angepassten Bewirtschaftungsformen sein.

Beim Planting Green wird eine zuvor gesäte Zwischenfrucht nicht abgefahren, sondern als Mulchmaterial auf der Fläche belassen und nicht eingearbeitet. Mit einer stumpfen Messerwalze wird die grüne Zwischenfrucht unmittelbar vor oder nach der Direktsaat der Hauptfrucht niedergewalzt. Sie stirbt durch das Knicken in der generativen Phase, also zur Zeit der Blütenbildung, ab. Wenn direkt beim Walzen die Saatmaschine angehangen werden kann, hat dies auch arbeitswirtschaftliche Vorteile.
Durch das Mulchen mit der unzerkleinerten Zwischenfrucht bleibt der Boden länger bedeckt, Unkräuter werden unterdrückt und Nährstoffverluste minimiert.

 

Fragestellung

Wie wirken sich verschiedene winterharte Zwischenfrüchte im „Planting Green“-Verfahren auf Ertrag und Qualität von Mais aus?

Weitere Fragestellungen:

  • Wie unterscheiden sich die verschiedenen Zwischenfrüchte im Aufwuchs der Biomasse und in ihren Nährstoffgehalten?
  • Wie groß ist die entstehende Mulchauflagen bei den verschiedenen Zwischenfrüchten und wie effektiv kann diese Unkraut unterdrücken? 
  • Wie wirken sich die verschiedenen Mulchauflagen auf die Bodenfeuchte und die Bodentemperatur vor und während des Maiswachstums aus?
  • Wie entwickelt sich der Nmin-Gehalt im Boden unter Zwischenfrüchten und Mais?

 

Aufbau des Versuchs

Sowohl ein Betrieb im Projektgebiet Lausitz (Landkreis Bautzen) und ein Betrieb im Projektgebiet Mitte (Landkreis Nordsachsen) haben jeweils drei verschiedene winterharte Zwischenfrüchte angebaut. Diese wurden vom September bis in den Oktober 2024 eingesät. Kurz vor dem Maislegen werden die Zwischenfrüchte umgewalzt und verbleiben als Mulch auf dem Feld. Als Kontrolle dient die Standardvariante mit einer abfrierenden Zwischenfruchtmischung. Düngung und Pflanzenschutz werden betriebsüblich durchgeführt, wobei auf den Einsatz von Breitbandherbiziden verzichtet wird.

Versuchstyp: Versuchsserie auf zwei Betrieben

Anlage: On-Farm-Versuch mit 4 Wiederholungen je Zwischenfrucht

Zwischenfrüchte im Test:  Leguminosenreiche Mischung (71% Leguminosen, abfrierend), Winterroggen, Wickroggen, jeweils eine betriebsindividuelle Mischung (Roggen/Wicke/Inkarnatklee, Roggen/Wicke im Staffelanbau)

Prüfmerkmale: 1. Biomasseaufwüchse und Nährstoffe in den Zwischenfrüchten

                          2. Feldaufgang des Mais

                          3. Mulchbedeckung und Unkrautaufwuchs im Maisbestand

                          4. Bodenfeuchte und Temperatur vor und während der Maiskultur

                          5. Nmin-Gehalte des Bodens im Versuchsverlauf

                          6. Ertrag und Qualiät des Mais

Durchführungszeitraum: September 2024 bis Oktober 2026

Beteiligte Betriebe: Gut Kamitz, Landkreis Nordsachsen, Land- und Forstwirtschaftsbetrieb Wessela, Landkreis Bautzen

 

Kontakt

Martin Scholz, Kompetenzzentrum Nachhaltige Landwirtschaft
Telefon: 035242 - 6317220
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