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Praxisnetzwerk Planting Green

Ein immergrüner Acker zur Minderung von Bodenerosion und Stoffausträgen

Auf dem Bild ist zu sehen, wie in einen breitgewalzten Zwischenfruchtbestand eine Hauptkultur direkt eingesät wird. © LfULG

»Planting Green« ist die Direktsaat der Hauptkultur in einen noch lebenden Zwischenfruchtbestand, welcher erst kurz vor oder nach der Saat niedergewalzt wird.

Das Verfahren aus der Konservierenden Landwirtschaft schont Gewässer und Boden:

  • Minimierte Bodenerosion durch stetige Bodenbedeckung
  • Reduzierte Auswaschung von Nährstoffen durch kontinuierlichen Bewuchs des Bodens mit lebenden Pflanzen und Verzicht auf Bodenbearbeitung
  • Geringerer Einsatz von Breitbandherbiziden durch vermindertes Auflaufen von Unkräutern aufgrund des Zwischenfruchtmulches
  • Verbesserte Bodenqualität durch kontinuierliche Abgabe von Wurzelabscheidungen durch lebende Pflanzen

Wurzelabscheidungen ernähren das Bodenleben und beeinflussen die Bodenstruktur positiv:

  • Aktive Bodenmikroorganismen (Pilze, Bakterien) und Regenwürmer bauen Humus auf.
  • Die Wasseraufnahme und –speicherfähigkeit von Böden wird erhöht.
  • Natürliche Stoffkreisläufe werden gefördert.

Um das Verfahren unter sächsische Anbaubedingungen zu testen und mit dem wertvollen Beitrag der Praktiker weiterzuentwickeln, wurde das Praxisnetzwerk »Planting Green« ins Leben gerufen.

Die Betriebe des Netzwerkes Planting Green sind über den ganzen Freistaat Sachsen verteilt,

Gut Kamitz
Moritz Müller-Schönau
04886 Arzberg

Landwirtschaftsbetrieb Martin Jenkner
Martin Jenkner
08134 Wildenfels

Hofgut Weißig
Florian Zehnter
01612 Nünchritz

Wessela Land- und Forstwirtschaft
Roman Wessela
01920 Crostwitz

Agrargenossenschaft Bockendorf e.G.
Maximilian von Oer
09661 Hainichen

Bauernland AG
Matthias Bilz
09432 Großolbersdorf

Planting Green wird zusammen mit unseren Netzwerkbetrieben in verschiedenen Agrarstrukturgebieten in Sachsen erprobt. Im Jahr 2024 wurden sieben On-farm-Versuche angelegt, um das Verfahren auf umfassender Datengrundlage für die Anwendung in Sachsen zu bewerten.

Die Versuchspläne wurden gemeinsam mit den Betrieben entwickelt. Geprüft werden zwei Verfahren:

  • Planting Green von Weizen in abfrierende Zwischenfrucht
  • Planting Green von Mais in winterharte Zwischenfrucht

Planting Green von Weizen in abfrierende Zwischenfrucht (3 Standorte)

  • Vorfrucht Winterweizen

Versuchsvarianten:

1. Standard leguminosenreiche abfrierende ZF (71 % Leguminosen) oder Stoppel
2. Roggen Winterroggen, Saat in abfrierende ZF/Stoppel
3. Wickroggen Winterroggen Winterwicke (80:20), Saat in abfrierende ZF/Stoppel
4. betriebsindividuell Roggen-Wicke-Inkarnatklee
Roggen-Wicke im Staffelanbau
Wintererbse-Wintertriticale
Saat in abfrierende ZF/Stoppel

 

Planting Green von Mais in winterharte Zwischenfrucht (4 Standorte)

  • Vorfrucht Winterraps

Versuchsvarianten:

1. Standard

keine Zwischenfrüchte

2. leguminosenreiche Zwischenfruchtmischung

71 % Leguminosen, 0 % Kruziferen

3. leguminosenarme Zwischenfruchtmischung

21 % Leguminosen, 0 % Kruziferen

4. betriebsindividuell

RW Top ZF Mix II (<30 % Leguminosen)
Chlorofi 31 HS (44 % Leguminosen)

Felderbse (100 % Leguminose)

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