Fischaufstiegsanlagen
Wie viel Fischaufstiegsanlagen gibt es in Sachsen?
Beschreibung des Indikators
Mit der Industrialisierung ist der Nutzungsdruck auf die sächsischen Fließgewässer stetig gestiegen. Es wurden Querbauwerke installiert, um die Wasserversorgung für die Industrie zu sichern, die Wasserzufuhr für Fischteiche zu gewährleisten, um Mühlen zu betreiben und Energie zu erzeugen. In den letzten Jahrzehnten sind weitere Bauwerke in den Flüssen errichtet worden, u. a. für die Trinkwasserversorgung im Sommer und für den Hochwasserschutz. Diese Querbauwerke verändern die Struktur der Flüsse, so dass eine ökologische Durchgängigkeit z. B. für Wanderfischarten nicht mehr gegeben ist. 2002 wurde vom Freistaat Sachsen das Programm zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit initiiert, um die Struktur der Fließgewässer zu verbessern, ihre ökologische Durchgängigkeit wiederherzustellen und dauerhaft zu sichern. Dazu gehört auch der Bau von Fischaufstiegsanlagen. In einer Datenbank werden alle Querverbauungen an Fließgewässern erfasst (Wehrdatenbank), ebenso alle Fischaufstiegsanlagen und ihr Zustand. Die Grafik gibt eine Übersicht über die Anzahl und die Funktionsfähigkeit dieser Anlagen.
Aussage des Indikators
Querbauwerke in Fließgewässern (z. B. Wehre, Sohl- und Staustufen) sind ökologisch ungünstig, weil sie Wanderungen zu lebensnotwendigen Gewässerabschnitten verhindern und den genetischen Austausch innerhalb der Populationen unterbinden. Fische können nicht zwischen verschiedenen Lebensräumen (Laichplätze, Nahrungshabitate oder Wintereinstände) wechseln.
Ein Kompromiss zwischen der Notwendigkeit der Querbauwerke und den ökologischen Belangen ist die Installation von Fischaufstiegsanlagen. Sie müssen durch regelmäßige Wartung funktionsfähig gehalten werden. Je höher die Zahl dieser Anlagen ist, desto günstiger ist die Situation einzuschätzen.
Bewertung für Sachsen
Die Zahl der Fischaufstiegsanlagen hat in den letzten Jahren konstant zugenommen. Probleme mit der Funktionsfähigkeit sind auf fehlende Wartung zurückzuführen.