Projekt: Betriebsumweltplan
Modellhafte Entwicklung und Erprobung eines Betriebs-Umweltplans als ein innovatives Managementinstrument für die Betriebsführung und Beratung der Sächsischen Landwirtschaft
Projektlaufzeit:
08/2012 – 08/2015
Projektziel:
Mit Betriebsumweltplänen sollen betriebliche Ziele sowie markt- und umweltpolitische Anforderungen bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung von Mindestanforderungen an die Aufstellung eines Betriebsumweltplanes zur effizienten Ressourcennutzung. Ökologische und betriebswirtschaftliche Aspekte sollen dabei gleichermaßen zu berücksichtigt und Optimierungsmöglichkeiten in Abhängigkeit von den Unternehmenszielen entwickelt werden.
Des Weiteren sollten fachgruppenspezifischen Beratungs- und Unterrichtsmaterialien zum Aufbau eines BUP, zu den Umweltwirkungen der Landwirtschaft auf Klima, Gewässerschutz, Biodiversität, Bodenschutz und zum Handlungsfeld Stickstoffkreislauf und Stickstoffeffizienz erarbeitet werden.
Projektergebnisse:
Es wurden methodische Verfahrensgrundsätze zum Aufbau eines Betriebs-Umweltplanes entwickelt, die dazu dienen, die produktionstechnischen, ökologischen und ökonomischen Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe aufzuzeigen, zu bewerten sowie mittel- und langfristig kontinuierlich zu verbessern. Bisherige Bewertungen, die auf produktionstechnischen und ökonomischen Kennzahlen basieren, wurden hierzu um ökologische Kriterien, wie z. B. dem Nitrataustrag als Ergebnis der Bewertung des N-Düngereinsatzes mit Hilfe von N-Bilanzsalden, der Gefährdung durch Wassererosion usw. ergänzt.
Neben Zielwerten, die sich aus dem Ordnungsrecht ergeben, werden die von der Betriebsleitung angestrebten Betriebs- und Umweltziele definiert. Die betriebliche Situation (Handlungsspielräume, Vorstellungen der Betriebsleiter) ist dabei ausschlaggebend, um realistische und umsetzbareEntwicklungsvarianten zu definieren.
Die Analyse- und Bewertungsergebnisse werden dargestellt
- in thematischen Karten, z. B. Karte des Bodenabtrags durch Wassererosion oder Karte der Stickstoffbilanzsalden. Die Karten erlauben räumlich differenzierte Aussagen sowie die Ableitung schlagspezifischer Maßnahmen.
- in Abbildungen landwirtschaftlicher Stoffkreisläufe bspw. Stickstoff-, Kohlenstoff-, Phosphor-, Kaliumkreisläufe, um die Zusammenhänge auf konkreter Betriebsebene zu veranschaulichen.
- durch Bewertungsfunktionen zwischen 0 (nicht nachhaltig) und 1 (nachhaltig).
- in Netzdiagrammen im Vergleich mit Zielwerten zur Veranschaulichung der Stärken und Schwächen eines Betriebes.
- in betriebskonkreten und detaillierten Maßnahmenplänen, die Grundlage für die Umsetzung im Betrieb sind
- in Finanzierungsplänen, die auch die Fördermöglichkeiten des Freistaates Sachsen berücksichtigen bzw. diese zur Anwendung empfehlen.
Die Analyse- und Bewertungsergebnisse des Betriebsumweltplans können als Vergleich zwischen der Ausgangssituation und der Zielvariante abgebildet werden. Je nach betrachtetem Schwerpunkt ist dies mit thematischen Karten, mit der Darstellung von Stoffkreisläufe und mit Netzdiagrammen möglich.
Es wurden fachgruppenspezifische Beratungs- und Unterrichtsmaterialien zum Aufbau eines BUP, zu den Umweltwirkungen der Landwirtschaft auf Klima, Gewässerschutz, Biodiversität, Bodenschutz und zum Handlungsfeld Stickstoffkreislauf und Stickstoffeffizienz erarbeitet. Diese können im LfULG angefordert werden.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Dr. Mario Marsch
Telefon: (0351) 2612-2000
E-Mail: Mario.Marsch@smul.sachsen.de
Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg
Partner im Projekt
- Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme Technische Universität München
