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Regionale Entwicklung der Viehhaltung in Sachsen

Welche Entwicklung gab es bei Betrieben mit Tierhaltung in Sachsen?

Beschreibung des Indikators

Die Karte zeigt die Entwicklung der betrieblichen Viehhaltung in Sachsen seit 2001. Datengrundlage sind die Antragsdaten auf Direktzahlungen und Agrarförderung (InVeKoS) des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft.

Flächenlose Veredlungsbetriebe für Schwein und Geflügel sind nicht antragsberechtigt und werden somit bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Die zugrunde liegenden Daten beziehen sich auf den im jeweiligen Jahr geltenden Betriebsbegriff des Agrarstatistikgesetzes. Die Veränderungen zwischen den Jahren 2001,2011 und 2021 sind daher neben den tatsächlichen Veränderungen auch von der Änderung der Erfassungsgrundlagen in der Statistik beeinflusst.

 

Die Karte zeigt die Entwicklung der Viehhaltung in den Agrarstrukturgebieten Sachsens seit 2001. Insgesamt ist ein Rückgang der Viehbesatzdichte, die Vieh haltenden Betriebe und der Tierartenvielfalt bis heute zu beobachten.

© LfULG

Grafik: Regionale Entwicklung der Viehhaltung in Sachsen (Quelle: Agrarförderung)

Aussage des Indikators

Die Karte zeigt die Entwicklung des GV-Besatzes und der betrieblichen Spezialisierung bei der Viehhaltung in den Agrarstrukturgebieten Sachsens in 10-Jahres-Zeiträumen seit 2001 (vgl. auch Indikator  »Milchkühe pro Haltung« und Indikator  »Regionale Entwicklung der Milchviehhaltung«).

Aus dem Kartenhintergrund ist abzulesen, wie sich die Tierbestände insgesamt entwickelten. Die Tortendiagramme veranschaulichen  die betriebliche Ausrichtung der Betriebe bezüglich der Tierhaltung. Aus den Jahresscheiben wird ersichtlich, dass in allen Gebieten, die Tierhaltung rückläufig ist. Immer mehr Betriebe wirtschaften viehlos. Im Jahresvergleich kann dort ein Trend zur Spezialisierung oder zur Generalisierung abgelesen werden.

Bewertung für Sachsen

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist der Viehbesatz in Sachsen schon immer gering (siehe Indikator »Viehbesatz von Sachsen im Bundesvergleich«) und hat sich (ohne die gewerblichen Viehhalter) von 0,55 in 2001 auf 0,44 GV pro ha LF in 2021 nochmals reduziert.

Sachsenweit haben damit heute mehr als ein Viertel aller Betriebe keine Tierhaltung.

Traditionell ist die Tierhaltung im Süden Sachsens stärker vertreten. Während in den Gebirgslagen 2021 nur jeder fünfte Betrieb keine Tiere hat, ist es in Nordsachsen mehr als jeder dritte.

Regional veränderte sich der Viehbesatz von 2001 auf 2021

  •  im ASG I von 0,47 auf 0,40 GV pro ha LF,
  •  im ASG II von 0,55 auf 0,42 GV pro ha LF,
  •  im ASG III von 0,45 auf 0,34 GV pro ha LF,
  •  im ASG IV von 0,76 auf 0,61 GV pro ha LF und
  •  im ASG V von 0,79 auf 0,64 GV pro ha LF.

Insgesamt ist zudem ein Verlust an landwirtschaftliche Vielfalt bzw. der Trend zur Spezialisierung zu beobachten. Während 2001 noch fast jeder dritte Betrieb drei oder mehr Tierarten hatte, ist es heute nur noch jeder sechste. Auch hier ist ein Süd-Nord-Gefälle zu verzeichnen.

Die Entwicklung zeigt, dass sich die Betriebe zunehmend auf wenige, wirtschaftliche Betriebszweige fokussieren. Allerdings steigt damit auch das Risiko bei wirtschaftlichen Krisen. Die Betriebe sind weniger divers aufgestellt und verfügen damit über weniger wirtschaftliche »Standbeine« bei einer Krisenbewältigung.

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