Umfrage zum Grünlandmanagement von Pferdehaltern

Projektlaufzeit: 08/2021 bis 08/2022

Online-Umfrage unter Pferdehaltern und Pferdebesitzern zur Struktur und Haltung sowie zum Grünlandmanagement von mit und für Pferde bewirtschafteten Weiden und Wiesen

Projektpartner

Pferde auf einer Weide im Gestüt Graditz. © LfULG; Ref. 75

Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung für Graslandwissenschaft

Projektziele

Pferde tragen maßgeblich zum funktionalen Erhalt beweideter Grünlandflächen und extensiv genutzter Wiesen bei. Über eine Online-Umfrage wurden aktuelle Rahmenbedingungen des Wirtschaftens, angewandte Praktiken der Grünlandbewirtschaftung sowie Herausforderungen und Einstellungen von Pferdehaltern näher untersucht. Die Umfrage richtete sich an landwirtschaftliche, gewerbliche oder private Pferdehalter, Vereine oder Haltergemeinschaften. Da die Qualität des Grünlandes und dessen Bewirtschaftung im Kontext betrachtet werden musste, wurden auch Aspekte zur allgemeinen Haltung, zum Entwurmungsmanagement und zum Kommunikationsverhalten berücksichtigt.

Die Umfrage wurde deutschlandweit durchgeführt. In der statistischen Auswertung werden Daten aus dem Freistaat Sachsen sowohl gesondert als auch im Vergleich zu anderen Bundesländern dargestellt:

  • Beschreibung des Status Quo der sächsischen Pferdehaltung hinsichtlich des Grünlandmanagements
  • Vergleich von Bewirtschaftungsweisen, Problemen und Strukturen mit anderen Bundesländern
  • Identifikation von Stärken und Schwachpunkten im Grünland- und Weidemanagement zur gezielten Erstellung von Informations- oder Weiterbildungsangeboten

Projektergebnisse

  • Von 2021 bis 2022 wurde eine deutschlandweite Umfrage unter Pferdehaltern zur  Grünlandnutzung durchgeführt. Für Sachsen wurden 56 Fragebögen statistisch ausgewertet.
  • Die befragten Pferdebetriebe waren vorrangig kleinstrukturiert und zeigten eine große Variabilität hinsichtlich der Anzahl der gehaltenen Equiden sowie der Flächenausstattung.
  • Die häufigsten Haltungsformen waren die Einzelbox mit Weidegang und der Offenstall bzw. die ganztägige Weidehaltung.
  • Das am häufigsten genutzte Weidesystem war die Umtriebsweide, wobei diese mehrheitlich nur innerhalb der Vegetationsperiode beweidet wurde und die Weideflächen zwischen Oktober und April geschont wurden.
  • Insbesondere Trittschäden und lückenhafte Grasnarben, aber auch eine starke Verunkrautung und die Ausbildung von Geilstellen waren Herausforderungen auf Pferdeweiden, während das Auftreten von Giftpflanzen, speziell Jakobskreuzkraut, als wenig problematisch beschrieben wurde.
  • Mit dem Klimawandel einhergehende Trockenjahre wie von 2018 bis 2020 resultierten für sächsische Pferdehalter sehr häufig in Futterknappheit und Mehrkosten durch Futterzukauf.
  • Über die Hälfte der Pferdehaltungen düngte in moderatem Umfang und kalkte regelmäßig. Der anfallende Mist wurde häufig abgeholt und nicht auf betriebseigenen Flächen ausgebracht.
  • Ein deutlicher Unterschied zwischen den Erwerbsformen (Haupterwerb, Nebenerwerb, Hobbyhaltung) zeigte sich im Hinblick auf die Weidehygiene (manuelle Dungentfernung).
  • Entwurmungen wurden i.d.R. zweimal jährlich durchgeführt, wobei die Dosierung mehrheitlich über eine Gewichtsschätzung nach Augenmaß erfolgte.
  • Die häufigsten Kräuter, Leguminosen und die wichtigsten Giftpflanzen erkennen Pferdehalter nach eigenen Angaben sicher.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 75: Grünland, Weidetierhaltung

Dr. Wietje Nolte

Telefon: 034222 46-2130

Telefax: 034222 46-2139

E-Mail: Wietje.Nolte@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Abschlussbericht

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