Anbau von Feldfrüchten - Vergleich von Öko-Landbau und Landwirtschaft insgesamt
Was bauen konventionelle und ökologische Landwirte auf den Feldern an?
Beschreibung des Indikators
Der Indikator zeigt den Anteil ausgewählter Feldfrüchte an der gesamten Ackerfläche für ökologisch bewirtschaftete Betriebe (nur vollumgestellt) und für alle Betriebe (konventionell und ökologisch zusammen).
Datenquelle sind die Strukturdaten aus der Antragstellung zur Agrarförderung. Änderungen in den Jahren 2011 und 2015 sind z. T. auf Änderungen in den Grundlagen der statistischen Erfassung zurückzuführen.
Aussage des Indikators
Der Indikator enthält zwei Informationen - zum einen die Anbauentwicklung im Öko-Bereich, zum anderen den Vergleich der Anbauverhältnisse unabhängig von der Art der Bewirtschaftung. Das Anbauspektrum hängt ab
- von natürlichen Verhältnissen und der Anbaueignung der Pflanzen,
- den Vermarktungsmöglichkeiten und
- speziell im Öko-Bereich den gesetzlichen Vorgaben.
Sobald sich hier Änderungen ergeben, zeigen sich Verschiebungen im Anbauverhältnis. Die Unterschiede zwischen den Fruchtartenanteilen bei ökologisch bewirtschafteten Flächen und bei den Flächen insgesamt weisen auf die spezifischen Ausprägungen in Öko-Betrieben hin.
Bewertung für Sachsen
Der Anteil des Getreideanbaus schwankt unabhängig von der Wirtschaftsweise um Werte zwischen 50 und 60 % und ist im Öko-Landbau in der Regel um 5 % niedriger als bei allen Betrieben zusammen. Damit bleibt die Bedeutung des Getreideanbaus im Vergleich zu konventionellen Betrieben etwas geringer. Der deutliche Rückgang der Anbaufläche im Jahr 2020 zugunsten des Ackerfutteranbaus war auf den Futtermangel infolge der Dürrejahre 2018 und 2019 zurückzuführen.
Eine Stärke des sächsischen Ökoanbaus liegt nach wie vor im Feldgemüse, dessen 865 Hektar Anbaufläche 2022 mehr als ein Viertel der gesamten sächsischen Feldgemüsefläche ausmachen – trotz des Rückgangs beim Anteil an der Ackerfläche. Die Unterschiede bei Feldgemüse sind auf Vermarktungsmöglichkeiten zurückzuführen. Für ökologisch erzeugtes Feldgemüse bestehen oftmals gute Absatzmöglichkeiten.
Die Öko-Anbauflächen von Ölfrüchten und Leguminosen nahmen in der Gesamttendenz der letzten fünf Jahre deutlich zu. Ihr Anteil an der ökologisch bewirtschafteten Ackerfläche stieg auf fünf Prozent bei Ölpflanzen und sechs Prozent bei Leguminosen. Bei diesen beiden Kulturartengruppen bestehen nach wie vor große Unterschiede zu konventionellen Betrieben, die auf 16 Prozent Ölfrüchte, aber nur auf nur zwei Prozent der Ackerfläche Leguminosen anbauen.
Ursachen für den geringen Ölfrüchteanbau sind u. a. signifikante Risiken durch Schädlingsbefall und Schwierigkeiten mit der Vertragsvermarktung. Der vergleichsweise hohe Anbauanteil in der Landwirtschaft insgesamt ist vor allem auf die vom Ölmarkt induzierte Nachfrage zurückzuführen.
Unterschiede zwischen Bioproduktion und der Landwirtschaft insgesamt werden ebenfalls beim Anbau von Hülsenfrüchten (Leguminosen) und Ackerfutter deutlich. Leguminosen sind als Stickstoffsammler wichtige Elemente der Fruchtfolge, weil im Ökolandbau keine synthetischen Düngemittel eingesetzt werden dürfen. Der hohe Anteil Ackerfutter resultiert aus der Festlegung, dass auch das Tierfutter ökologisch erzeugt sein muss.
Insgesamt sind in Ökobetrieben vielfältigere Fruchtfolgen vorzufinden.