Anbaueignung von Chicorée und Esparsette

Projektlaufzeit: 08/2014 bis 12/2019

Projektziele

  • Prüfung der Eignung von Futterchicorée und Esparsette als Mischungspartner von zwei ausgewählten Grünlandmischungen zur Verbesserung der Ertragsstabilität und des Gehaltes an wertgebenden Inhaltsstoffen
  • Prüfung der Einsaat von Futterchicorée und Esparsette mittels Schlitzsaatverfahren auf Dauergrünland zur Verbesserung der Ertragsstabilität und des Futterwertes
  • Empfehlungen zum Einsatz von Futterchicorée und Esparsette als Partner in Futterpflanzenmischungen unter ausgewählten sächsischen Standortbedingungen

Projektergebnisse

Der Futterchicorée als züchterisch bearbeitete Variante der Gewöhnlichen Wegwarte und die Esparsette zeichnen sich durch eine höhere Trockenstressverträglichkeit als die bisher angebauten Futterpflanzen aus. Dies konnte in zwei Exaktversuchen unter sächsischen Standortbedingungen bestätigt werden. Diese Eigenschaft trägt zu einer Minderung des Ertragsausfalls von bisher angebauten Futterpflanzenarten bzw. -mischungen in extremen Trockenphasen bei, kann diesen aber nicht kompensieren.

Bei den wertgebenden Inhaltsstoffen wie beispielsweise Rohprotein und Verdaulichkeit sowie dem Energiegehalt bewegen sich die Gehalte der beiden Arten im Bereich der bewährten Mischungen, ohne diese merklich zu verändern.

Von Interesse ist ihr Gehalt an sekundären Inhaltsstoffen wie den kondensierten Tanninen, die eine bessere Nutzung von pflanzlichem Eiweiß im Verdauungstrakt der Wiederkäuer gestatten. Der dazu notwendige Mindestgehalt im Futter konnte im Projekt allerdings nicht erreicht werden.

Die Etablierung der beiden Arten als Partner in bisher bewährten Futterpflanzenmischungen gelingt beim Futterchicorée deutlich besser als bei der Esparsette. Dabei zeichnet sich ab, dass eine Neuansaat größere Sicherheit bietet als eine Einsaat in Dauergrünlandbestände.

Futterchicorée und Esparsette lassen sich auf wärmeren, leichten Standorten mit großer Durchwurzelungstiefe deutlich besser anbauen als auf flachgründigen, schweren Böden in kühlerer Lage.

Beide Arten können zu einer Verbesserung der Futterbausituation beitragen, wenn auch nur in begrenztem Umfang. Eine weitere Suche nach geeigneten Futterpflanzen bzw. -mischungen erscheint notwendig, um sich an die veränderten Wachstumsbedingungen infolge der klimatischen Änderungen anpassen zu können.

Abschlussbericht

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 75: Grünland, Weidetierhaltung

Sandra Fischer

Telefon: 037439 742-30

Telefax: 037439 742-20

E-Mail: Sandra.Fischer@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg

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