Auswirkungen einer einjährigen konservierenden Bodenbearbeitung auf den Bodenschutz

Durch Umstellung der konventionellen auf konservierende Bodenbearbeitung kann mit Veränderungen von Bodenparametern gerechnet werden, die sich auf Infiltration und Erosion auswirken (siehe auch konservierende Bodenbearbeitung).
Dabei ist die Wirkung der häufig angewandten einjährig konservierenden Bodenbearbeitung gegenüber einer mehrjährigen konservierenden Bodenbearbeitung umstritten.
Deshalb wurden Ergebnisse von Versuchen ausgewertet, um Auswirkungen einer einjährig konservierenden Bodenbearbeitung und einer mehrjährigen konservierenden Bodenbearbeitung auf Veränderungen infiltrationsbeeinflussender Bodenparameter, Infiltration und Bodenabtrag im Vergleich zur konventionellen Bearbeitung aufzuzeigen.

Fazit

Zwischen einjähriger konservierender und konventioneller Bodenbearbeitung konnten keine signifikanten Unterschiede in der Infiltration und im gesamten Infiltrationsverlauf nachgewiesen werden. Als Grund hierfür wurde festgestellt, dass trotz einer höheren Bodenbedeckung diese aber in Verbindung mit einer erstmaligen Anwendung der konservierenden Bodenbearbeitung, noch nicht zu einer erhöhten Aggregatstabilität und Makroporenkontinuität geführt hatte. Unterhalb der Lockerungsschicht wurde in der Unterkrume sogar eine signifikante infiltrationshemmende Abnahme der gesättigten Wasserleitfähigkeit der Bodenmatrix nachgewiesen. Die häufig angewandte einjährige konservierende Bodenbearbeitung zu bestimmten Fruchtarten führte folglich auch zu keiner Erosionsminderung.
Bei mehrjähriger konservierender Bodenbearbeitung wurde im Vergleich zur konventionellen Bodenbearbeitung eine signifikant höhere Infiltration nachgewiesen. Die verbesserte Infiltration ist auf einen signifikant verzögerten Oberflächenabflussbeginn und auf höhere Endinfiltrationsraten zurückzuführen. Die verbesserte Infiltration steht offenbar kausal mit einer geringeren Verschlämmungsanfälligkeit (signifikant höhere Bodenbedeckung, organische Substanz und Aggregatstabilität) sowie mit einer verbesserten Makroporenkontinuität im Zusammenhang. Für die Auslösung von Makroporenfluss hat offensichtlich die signifikant dichter lagernde Unterkrumenbodenmatrix mit geringerer Wasserleitfähigkeit einen entscheidenden Einfluss, da hierdurch ein Übertritt von Wasser aus der Bodenmatrix in vorhandene vertikal-kontinuierliche Makroporen ermöglicht wird.

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Dr. Kerstin Jäkel

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Telefax: 035242 631-7299

E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de

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Referat 72: Pflanzenbau

Dan Paul Zederer

Telefon: 035242 631-7208

Telefax: 035242 631-7099

E-Mail: Dan.Zederer@smul.sachsen.de

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