Auszubildende in der Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen
Wie viele Schüler machen eine Ausbildung in der Landwirtschaft?
Beschreibung des Indikators
Der Indikator zeigt die Entwicklung der sächsischen Schulabsolventen-/-abgängerzahlen und der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in ausgewählten Branchen. Für die bessere Vergleichbarkeit der Daten wurde ein Index auf Basis des Jahres 2000 berechnet. Bei der Interpretation der Daten muss beachtet werden, dass ein Wechsel des Ausbildungsbetriebs oder des Ausbildungsberufes vor Abschluss der Ausbildung immer als neu abgeschlossener Vertrag gezählt wird.
Datenquellen sind das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen (Schulstatistik) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB, Daten zu Ausbildungsverträgen). Datenstand ist der 30.09. des jeweiligen Jahres. Die Daten der Auszubildenden in den grünen Berufen entstammen der Datenreihe des LfULG zum 31.12 des laufenden Jahres. Hier sind mehrere Berufe aus dieser Richtung zusammengefasst.
Aussage des Indikators
Die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge lässt in Verbindung mit der Anzahl der Schulabgänger Rückschlüsse darüber zu, wie attraktiv eine Branche für Auszubildende ist. Steigt die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge, während die Zahl der Schulabsolventen gleich bleibt oder gar sinkt, ist das als positiv zu bewerten. Entwickelt sich die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im gleichen Maße wie die Zahl der Schulabsolventen, ist von einer gleichbleibenden Attraktivität der Branche für Auszubildende auszugehen. Die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist aber nicht nur durch die Attraktivität der Branche beeinflusst, sondern auch durch die Bereitschaft der Betriebe, Lehrlinge auszubilden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder bei hoher Auslastung vorhandener Mitarbeiter setzen Betriebe die Ausbildung aus, selbst wenn Bewerber vorhanden sind, da die Berufsausbildung sowohl finanzielle Mittel als auch Arbeitskräfte bindet.
Bewertung für Sachsen
Durch die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in den frühen 1990er-Jahren kam es zu erheblichen Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und in der Geburtenrate, die sich ab dem Beginn der 2000er-Jahre als deutlicher Rückgang in der Zahl der Schulabsolventen/-abgänger bemerkbar machten.
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den grünen Berufen sank zwischen 2000 und 2012 um rund die Hälfte, die der Schulabgänger im selben Zeitraum um fast zwei Drittel. In den Folgejahren stieg sowohl die Zahl der Schulabsolventen als auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den grünen Berufen wieder an, erreichte jedoch nicht mehr das Niveau des Jahres 2000. Eine der Ursachen ist, dass sich immer mehr Abiturienten für ein Studium und damit gegen eine Berufsausbildung entscheiden. Entsprechend sind die Auszubildendenzahlen in Sachsen im letzten Jahr in den meisten Branchen nur unwesentlich angestiegen.
Die Corona-Pandemie wie auch die aktuellen gesellschaftspolitischen Anstrengungen zur Ernährungs- und Energiesicherung verdeutlichen die Rolle der Agrarbranche und unterstreichen die Bedeutung der dazugehörigen Berufe.
Anprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 91 - Berufliche Bildung, Zuständige Stelle
Henrik Fichtner
Telefon: 0351 8928-3400
Telefax: 0351 8928-3499
E-Mail: henrik.fichtner@lfulg.sachsen.de
Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg