Verantwortung für das ganze Leben
Kühe sind Lebewesen mit einem Anspruch auf eine artgerechte Haltung, zugleich liefern sie uns als Nutztiere seit Jahrhunderten wertvolle Milch und Fleisch. Der Verkauf der Produkte bildet die wirtschaftliche Grundlage für Tierfutter, die Ausrüstung der Ställe und den Verdienst der Landwirte.
Als Ausbildungsstätte haben wir eine besondere Verantwortung, eine Balance zwischen dem Tierwohl und einer rentablen Nutztierhaltung herzustellen. Ein modernes Herdenmanagement unterstützt uns dabei, jedes einzelne Tier und seine Bedürfnisse im Blick zu haben – von der Geburt eines Kälbchens an über das ganze Leben einer Milchkuh.
Optimal versorgt in der Kälbchen-Kita
Kälbchen kommen ohne Immunsystem zur Welt. Erst mit der ersten Muttermilch, die mit Abwehrstoffen hoch angereichert ist, entwickelt sich das körpereigene Immunsystem.
Normalerweise kalbt die Mutter weit weg von der Herde und lässt das Junge dort mehrere Tage alleine liegen, was das Infektionsrisiko minimiert. Im Stall ist das nicht realisierbar, weshalb wir die Kälber nach der Geburt von der Mutter trennen. Jedes Neugeborene bekommt im Kälbchen-Iglu einen sauberen Platz mit einer dicken Strohschicht. Es wird täglich mit abgemolkener Muttermilch getränkt. Dazu erhält es Wasser und Kälberfutter.
Spätestens in der 3. Lebenswoche zieht das Kalb zu den anderen Jungtieren in die Kälbchen-Kita um. Hier holen sich die Kälber bis zur 10. Lebenswoche ihre Milch selbständig an einem Nuckel des Tränkeautomaten ab. Nach und nach bekommen sie Heu, Gras oder Maissilage, damit sich ihr Pansen zum Wiederkäuen entwickelt.
Männliche Kälbchen werden nach frühestens 14 Tagen für die Mastnutzung verkauft.