Vom Kälbchen zur Milchkuh
Das Leben als Milchkuh beginnt mit der Geburt des ersten Kalbes. Im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (LVG) werden die Jungtiere im Alter von 14 bis 16 Monaten künstlich besamt. Dann sind sie so gut entwickelt, dass eine Kalbung unkompliziert verlaufen kann. Die künstliche Besamung erfolgt aus züchterischen Gründen und vermeidet die Übertragung von Tierkrankheiten.
Nach gut neun Monaten kommt das Kalb zur Welt. Die Milchkühe benötigen nach einer Geburt erst einmal Ruhe und optimal mit Nährstoffen abgestimmtes Futter, um sich zu erholen und für die milchgebende Zeit fit zu sein.
Im Durchschnitt geben unsere Kühe für etwa ein Jahr täglich 35 Liter Milch, nach der Geburt eines Kalbes können das bis zu 65 Liter sein. Für eine längere Milchabgabezeit muss die Milchkuh wieder ein Kalb gebären. Unsere Milchkühe werden rund sechs bis sieben Jahre alt, ehe sie geschlachtet und zu Fleisch und Wurst verarbeitet werden.
Kühe melken und ihre Gesundheit im Blick behalten
Früher war das Melken der Kühe eine schwere körperliche Arbeit. Mit der modernen Melktechnik ist die Arbeit einfacher und produktiver geworden.
Zweimal am Tag bringen wir die Kühe zu den Melkboxen. Die ersten Strahlen Milch jeder Zitze landen auf einer Testplatte, die veränderte Milch schnell anzeigt. Zitzen und Euter werden gereinigt, bevor die Melkbecher die Milch aus dem Euter saugen.
Ein Teil der Herde wird von einem Roboter gemolken. Diese Technik wird in immer mehr Betrieben genutzt. Hier überwachen Sensoren die Milchqualität und die Gesundheit. Jede Kuh entscheidet selbst, wann sie gemolken werden will.
Einmal am Tag wird die Milch von einem Tankwagen der Molkerei abgeholt. Dabei wird eine Probe gezogen und auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Zusätzlich prüft einmal im Monat ein Labor die Inhaltsstoffe der Milch jeder einzelnen Kuh. So stellen wir sicher, dass nur die Milch gesunder Kühe bei den Verbrauchern ankommt.