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Biogasanlagen in Landwirtschaftsbetrieben

Wie viele Biogasanlagen gibt es in Sachsen in Landwirtschaftsbetrieben?

Beschreibung des Indikators

Biogaserzeugung ist eine Möglichkeit für Landwirtschaftsbetriebe, aus tierischen Nebenprodukten und nachwachsenden Rohstoffen Strom und Wärme zur Netzeinspeisung und/oder für den Eigengebrauch sowie regenerativen Kraftstoff zu erzeugen.     

Anhand der bereitgestellten elektrischen Leistung zeigt die Grafik die Entwicklung der Biogasanlagen in Sachsens Landwirtschaftsbetrieben. Die Information ist unterteilt nach installierter Leistung in MWel an bestehenden und neu gebauten Anlagen. Datenquelle sind eigene Auswertungen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
In Sachsen sind zurzeit an 255 Standorten landwirtschaftliche Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 140 MW in Betrieb und einer durchschnittlichen Leistung von 548 kWel je Anlage. Im Kalenderjahr 2024 wurde eine Anlage endgültig stillgelegt. Es sind keine neuen Biogasanlagen in Betrieb genommen worden, sondern die Leistung der bestehenden Biogasanlagen wurde erhöht bzw. überbaut. Die Überbauung beruht auf Schätzungen aus dem Markstammdatenregister und eigenen Annahmen.
 

 

In dem Balkendiagramm wird gezeigt, wie viele Biogasanlagen es in Landwirtschaftsbetrieben in Sachsen gibt. Aufgrund der aktuellen energierechtlichen Regelungen stagnierte in den letzten Jahren der Ausbau an neu in Betrieb genommen Anlagen. Vielmehr investierten bestehende Biogasanlagen in eine Überbauung ihrer Anlagen und somit erhöhte sich die elektrische Leistung bzw. blieb auf einem etwa gleich hohen Niveau.

© LfULG

Grafik: Biogasanlagen in Landwirtschaftsbetrieben (Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (eigene Befragungen, kein Anspruch auf Vollständigkeit))

Aussage des Indikators

Biogasanlagen sind für die Landwirtschaftsbetriebe eine Möglichkeit zur Diversifizierung und damit Stabilisierung der Einkommen. Aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes leisten sie einen wichtigen Beitrag, die Treibhausgasemissionen der anfallenden Gülle mittels energetischer Verwertung zu reduzieren. Die anfallenden Gärreste werden als wertvoller Wirtschaftsdünger und Mineralstoffäquivalent auf betriebseigenen Flächen ausgebracht. Die Erzeugung der Erneuerbaren Energie erfolgt klimafreundlich und flexibel. In Sachsen überwiegt die Güllevergärung, sodass übermäßiger Maisanbau vermieden wird.

Bewertung für Sachsen

Untersuchungen des LfULG zeigen, dass in Sachsen überwiegend Gülle (> 70 % der Gesamtration) und weniger Mais als Substrate für die Biogasanlagen landwirtschaftlicher Betriebe eingesetzt werden. Das ist darin begründet, dass die Biogasanlagen zumeist als Nebenanlagen der Tierproduktion errichtet wurden.
Die Maisanbaufläche in Sachsen im Jahr 2024 beträgt 14,5 % der Ackerfläche, davon entfallen 11,8 % auf Silomais und 2,7 % auf Körnermais. Damit liegt Sachsen im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt von 21,9 % darunter (Quelle: Statistisches Bundesamt). 
Für viele Anlagen endet der Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)-Vergütungszeitraum in den nächsten 5 bis 6 Jahren. Zurzeit haben viele dieser Biogasanlagen noch kein wirtschaftliches Weiterbetriebskonzept, sodass mit einer Stilllegung eines Teils dieser Anlagen in den nächsten Jahren zu rechnen ist. 

Ansprechpartner

Referat 71: Unternehmensmanagement

Kristin Boblenz

Telefon: 035242 631-7109

E-Mail: Kristin.Boblenz@lfulg.sachsen.de

Datenaktualität

letzte Aktualisierung:
22.07.2025

verfügbare Wertebasis:
2024

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