Hauptinhalt

Diagnosemethoden

Mikroskop zur Thripscollage © BfUL

Die Fülle von Schaderreger- Wirtspflanzen- Kombinationen erfordert beim Nachweis von Pflanzenkrankheiten oder -schädlingen sehr viel Erfahrung und Fachwissen.

Grundlegend wird bei den Schadorganismen zwischen Pilzen, Bakterien, Viren und tierischen Schaderregern unterschieden. Zur Ermittlung der jeweiligen Schadursache werden verschiedenste Methoden unter Nutzung modernster Technik eingesetzt. Die Diagnose umfasst einfachere visuelle, mikroskopische, serologische oder auch sehr aufwändige mikro- oder molekularbiologische Laboruntersuchungen.

Mithilfe der Strukturen, die sich auf den Nährmedien oder in der »Feuchten Kammer« gebildet haben, können die pathogenen Organismen mikroskopisch bestimmt werden. Neben Pilzen und Bakterien können auch Insekten und Nematoden mittels Auflicht- und Durchlicht- Mikroskopen bis zu 1500- fach vergrößert angesehen und anhand charakteristischer morphologischer Merkmale oder Merkmalskombinationen bestimmt werden.

Um Schaderreger in und an pflanzlichen Materialien diagnostizieren zu können, müssen diese meist zuerst aus dem Probenmaterial isoliert werden. Für eine genaue Bestimmung von Pilzen oder Bakterien ist daher als Erstes häufig die Gewinnung von Reinkulturen notwendig. Dafür werden den Mikroorganismen durch spezielle Nährmedien die erforderlichen Nahrungsquellen geboten und in Klimaschränken optimale Umweltbedingungen geschaffen.

Diese Methoden basieren auf dem Prinzip der Antigen - Antikörper - Reaktion und ermöglichen einen qualitativen Nachweis (ja/nein) bestimmter phytopathogener Pilze, Bakterien, Viren sowie von Toxinen. Durch eine herbeigeführte Farbreaktion kann der Erreger innerhalb weniger Minuten (Streifen-Schnelltest) bis wenigen Stunden (ELISA) nachgewiesen werden.

Der fundamentale Baustein der Molekularbiologie ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), bei der es sich um eine Methode zur selektiven Vervielfältigung eines bestimmten DNA–Abschnitts handelt. Durch diese Anreicherung der Erreger-DNA können selbst kleinste Mengen von Bakterien, Viren, Pilzen, Insekten, Nematoden oder Phytoplasmen detektiert werden.

Ist eine sehr genaue Bestimmung von isolierten Mikroorganismen, Insekten oder Nematoden bis zur Organismen-Art oder noch spezifischer notwendig, kann mittels Gensequenzierung die mehrere hundert Basen umfassende Nukleotid-Abfolge in einem DNA-Molekül ermittelt und anschließend in einer internationalen DNA-Sequenz-Datenbank abgeglichen werden.

Ansprechpartner

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft

Geschäftsbereich 4, Landwirtschaftliche Untersuchungen

Fachbereich Phytopathologie

Besucheradresse:
Waldheimer Straße 219
01683 Nossen

E-Mail: phytopathologie@smekul.sachsen.de

zurück zum Seitenanfang