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Schaderreger an Pflanzen

Orange Blattflecken durch Rosenrost
Rosenrost (Phragmidium mucronatum)  © BfUL

Von A wie Apfelwickler bis Z wie Zucchini-Gelbmosaikvirus. Pflanzen können von einer Vielzahl an Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Grundlegend wird bei den Schadorganismen zwischen Viren, Bakterien, Phytoplasmen, Pilzen und tierischen Schaderregern wie Insekten oder Nematoden unterschieden. Kenntnisse über die genaue Schadursache sind für Pflanzenproduzenten ebenso wie im Rahmen von amtlichen Überwachungs-/ Kontrolltätigkeiten essentiell, um Gegenmaßnahmen abwägen bzw. gezielt einleiten zu können.

Diese teils sehr gefährlichen Krankheitserreger sind strenggenommen keine Lebewesen, sondern infektiöse Partikel, welche aus einer Nukleinsäure (DNA oder RNA) bestehen. Viroide besitzen im Vergleich zu Viren keine Proteinhülle.

Da weder Viren noch Viroide einen eigenen Stoffwechsel besitzen, benötigen sie zur Vermehrung stets einen lebenden Wirt. Die Übertragung von Pflanze zu Pflanze kann zum Beispiel durch (Gieß-) Wasser oder kontaminierte Werkzeuge erfolgen, häufig sind jedoch sogenannte Vektoren wie Blattläuse, Zikaden und Nematoden für die Ausbreitung in Pflanzenbeständen verantwortlich.

Die Symptome können je nach Virus / Viroid und Wirtspflanze sehr unterschiedlich sein. Mosaikartige Aufhellungen der Blätter, Vergilbung der Blattadern, Deformationen der Früchte oder auch Wachstums- und Ertragsdepressionen sowie Nekrosen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern.

Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, welche keinen echten Zellkern besitzen. Als Eintrittspforte dienen Wunden (z.B. durch Hagel, Insekten), natürliche Öffnungen (z.B. Spaltöffnungen, Lentizellen, Hydathoden) sowie Blüten und Wurzelhaare. Typische Symptome können Weich- / Nassfäulen, wässrig-fettige Blattflecken, Welke-Symptome sowie die Absonderung von Bakterienschleim sein.

Phytoplasmen grenzen sich insofern von den Bakterien ab, als dass sie keine Zellwand besitzen. Sie benötigen wie Viren einen lebenden Wirt und besiedeln das Phloem der Pflanzen. Zu den für Phytoplasmosen charakteristischen Symptomen gehören Blattvergilbungen, besenartige Wucherungen sowie Zwergwuchs.

Pilze bilden eine sehr artenreiche Organismengruppe (über 100.000 Arten), deren Bau und Größe sehr vielgestaltig sein kann. In der Regel bestehen sie aus fädigen Strukturen (Mycel), Fruchtkörpern und Sporen.

Neben den bekannten Hutpilzen, Hefepilzen und Schimmelpilzen verursachen mikroskopisch kleine Pilze eine Vielzahl von Pflanzenkrankheiten.

Erkennbar sind Pilzerkrankungen an Pflanzen durch Blattflecken, Fäulnis der Wurzeln, des Sprosses, von Früchten bzw. von Samen oder Blüten, Welke, Beläge auf den Pflanzen oder Verfärbungen im Rinden- / Holzgewebe von Gehölzen.

Die Diagnose tierischer Schaderreger beinhaltet hauptsächlich die Bestimmung von Insekten (> 1 Mio. beschriebene Arten) und Nematoden (ca. 20.000 Arten). Geschädigt werden die Pflanzen durch den Entzug von Nährstoffen wie zum Beispiel bei einem Befall mit Blattläusen bzw. durch andere saugende und stechende Insekten. Oder die Schädigung erfolgt durch die Frassaktivität der Schädlinge, welche zu direkten Verlusten von Pflanzenmaterial (Blätter, Wurzeln etc.) führt. Darüber hinaus stellt die Übertragung von Krankheiten ein großes Problem dar. Die Globalisierung und der Klimawandel tragen außerdem dazu bei, unsere einheimische Pflanzenproduktion durch eingeschleppte oder zugewanderte Arten zu gefährden.

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