Erarbeitung eines Erosionsschutzkonzepts mit »EROSION 3D»
Extremniederschläge vom 12. August 2002 verursachten ein Erosionsereignis mit erheblichen Schäden direkt auf zwei Ackerflächen und auf den unterhalb der Ackerschläge gelegenen Grünland- und Siedlungsflächen (Abbildung rechts obern).
Es wurde ein Erosionsschutzkonzept mit Hilfe des dreidimensionalen Programms »EROSION 3D« erarbeitet.
Standort und Methodik
Das Gebiet wurde für die Simulation auf das Grünland unterhalb der Ackerflächen selbst, auf die beiden Ackerschläge oberhalb des Grünlandes und auf den Feldweg zwischen den beiden Schlägen begrenzt (Abbildung 2 und 3). Es wurden folgende drei Simulationen durchgeführt:
- Konventionelle Bearbeitung der Ackerfläche,
- Konventionelle Bearbeitung der Ackerfläche + Hecke oberhalb des Feldweges (Abbildung 3) und
- Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung.
Die Bodenparameter wurden für den Saatbettzustand bei mittlerer Bodenfeuchte (Bodenart Lehmschluffe) ausgewählt. Sie entsprechen den Werten im Anhang der Anleitung zur Erstellung betrieblicher Erosionsschutzkonzepte mit »EROSION 2D«. Zur Simulation wurde das 100jährige Niederschlagsereignis der Klimaregion 7 herangezogen.
Ergebnisse
Das dreidimensionale Modell spiegelte sowohl die real angetroffenen Erosionsbahnen bei konventioneller Bearbeitung und die Deposition auf dem Grünland wider (Abbildung 4).
Abbildung 4: Ergebnis der Simulation bei konventioneller Bearbeitung
Die Einrichtung einer Hecke zwischen beiden Schlägen würde nur bedingt zu einer Minderung der Erosion führen. Auf der Karte ist die Deposition im Heckenstreifen gut zu erkennen. Unterhalb des sich anschließenden Weges findet dafür wieder ein verstärkter Erosionsprozess statt (Abbildung 5). Gegenüber der konventionellen Bodenbearbeitung ohne Hecke ergibt sich eine Minderung der Nettoerosion um ca. 18 %.
Abbildung 5: Ergebnis der Simulation bei konventioneller Bearbeitung und Anlage einer Hecke zwischen den beiden Ackerschlägen
Die Karte für die Simulation bei konservierender Bearbeitung spricht für sich selbst (Abbildung 6). Gegenüber der konventionellen Bodenbearbeitung tritt eine Minderung der Nettoerosion um ca. 98 % ein. Selbst bei diesen simulierten Extrembedingungen sind Schäden im Ort weitestgehend auszuschließen. Das dem Ort vorgelagerte Grünland fängt die geringen erodierten Bodenmengen ab.
Abbildung 6: Ergebnis der Simulation bei konservierender Bearbeitung
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72: Pflanzenbau
Dr. Kerstin Jäkel
Telefon: 035242 631-7200
Telefax: 035242 631-7299
E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de
Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de
Referat 72: Pflanzenbau
Dan Paul Zederer
Telefon: 035242 631-7208
Telefax: 035242 631-7099
E-Mail: Dan.Zederer@smul.sachsen.de