Erfassung und Auswertung langjähriger Messreihen von Dauermonitoringflächen
Laufzeit: 01/2011 – 12/2012
Projketlaufzeit:
01/2011 – 12/2012
Projektziel:
Seit 1990 werden mehrmals jährlich Bodenproben von landwirtschaftlich genutzten Flächen auf Nitratstickstoff untersucht. Die Untersuchungen im Herbst werden u.a. zur Kontrolle der Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahnmen sowie zur Kontrolle der Schutzgebietsbestimmungen gemäß § 5 SächsSchAVO vom 2. Januar 2002 in Wasserschutzgebieten auf repräsentativ ausgewählten Flächen durchgeführt.
Ziel des Vorhabens ist unter Nutzung der Möglichkeiten einer Verknüpfung/Verschneidung der Daten mit anderen digitalen Fachdaten:
- die Berechnung mehr- bzw. langjähriger N-Bilanzen und die Abschätzung der jährlichen potenziellen Nitratauswaschung sowie die weitergehende Auswertung der Daten im Hinblick auf die in den letzten 20 Jahren erreichten Fortschritte bei der Erhöhung der N-Effizienz und der Verminderung der potenziellen N-Auswaschung sowie die Wirksamkeit bestimmter angewandter Maßnahmen im Hinblick auf N-Effizienzerhöhung und N-Austragsminderung
- die Abschätzung des flächenmäßigen Umfangs und des zeitlichen Verlaufs der Anwenduung besonders N-effizienter und stoffaustragsmindernder Maßnahmen in Sachsen
- die Entwicklung der Nährstoff- und Humusversorgung der Böden.
Als Voraussetzung für die Auswertung sind zunächst die beprobten Flächen zu digitalisieren, die erhobenen Daten in eine geeignete Datenstruktur zu überführen und für eine Übernahme in das Fachinformationssystem (FIS) Boden vorzubereiten. Durch diese Arbeiten wird außerdem die Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Bodenprobenahme wesentlich erleichtert.
Weiterhin können diese Ergebnisse über eine Schnittstelle anderen Fachabteilungen (Naturschutz, Bodenschutz, Emissionsschutz) für weitergehende Untersuchungen zur Verfügung gestellt und dadurch Synergiieeffekte erzielt werden.
Mit den vorgesehenen Auswertungen sollen wichtige Beiträge geleistet werden zur Umsetzung der WRRL einschließlich Nitratrichtlinie und Düngeverordnung, zur Erfassung der Auswirkungen des Klimawandels sowie von Treibhausgasemissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden.
Projektergebnisse:
- Mit den Dauermonitoringflächen liegt ein langjähriges repräsentatives Meßnetz von landwirtschaftlichen Praxisschlägen zur Abschätzung der N-Dynamik innerhalb und außerhalb von Wasserschutzgebieten vor.
- Die seit 1992 vorgenommenen Nmin-Untersuchungen im Herbst belegen eine Abnahme der Gehalte an löslichen Stickstoff im Boden, jedoch mit starken jahresspezifischen Schwankungen.
- In Wasserschutzgebieten werden regelmäßig niedrigere Nmin- Werte gemessen als außerhalb. Dies zeigt, dass die Bestimmungen der SächsSchAVO weiterhin die Verlagerung von Nitrat in tiefere Bodenschichten vermindert.
- Die berechneten Stickstoffbilanzen zeigen im Untersuchungszeitraum eine leichten Anstieg. Der N-Einsatz erhöhte sich proportional etwas mehr als der N-Entzug. Allerdings ist ein durchschnittlicher N-Saldo der letzten 4 Untersuchungsjahre von knapp 25 kg N/ha auf den DTF im Vergleich mit anderen Bundesländern als gering einzuschätzen. In Wasserschutzgebieten sind auch die berechneten N-Salden mit 13 kg N/ha deutlich niedriger.
- Wesentlich höhere N-Salden konzentrieren sich hauptsächlich auf Standorte mit mittleren Ackerzahlen und lassen Defizite beim N-Düngungsmanagement erkennen. Für diese Gebiete besteht Handlungsbedarf (Anpassung der N-Düngung an das Ertragsniveau) zur Reduzierung von N-Überschüssen.
- Analog dem Saldo sind auch bei den Nitratkonzentrationen im Sickerwasser keine Abnahmen im Untersuchungszeitraum aufgetreten. Der verringerte Stickstoffinput in Wasserschutzgebieten schlägt sich in den Konzentrationen nicht so deutlich nieder, wie in den Salden. In allen Agrarstrukturgebieten ist im WSG aber ein Gehalt unter dem Grenzwert von 50 mg NO3/l erreicht. Handlungsbedarf besteht in erster Linie für Einzelflächen mit langjährig hohen Nitratkonzentrationen.
- Aufgrund des hohen Anbauanteils von Getreide und Raps wird somit auch das Gesamtergebnis in den Regionen durch diese Landnutzung geprägt. Grünlandnutzung, der Anbau mehrjährigen Ackerfutters sowie die ökologische Bewirtschaftung von Flächen wirkt sich vorteilhaft auf die Erreichung eines guten Gewässerzustandes aus.
Ansprechpartner im LfULG
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72: Pflanzenbau
Hans-Joachim Kurzer
Telefon: (035242) 631-7207
Telefax: (035242) 631-7299
E-Mail: Hans-Joachim.Kurzer@smekul.sachsen.de
Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de