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Ergebnisse

Whitepaper digitales Maschinenmanagement - drei verschiedene Systemkombinationen © LfULG

Nachlese - »Zettelwirtschaft ade! Das digitale Agrarbüro - Einführen und Managen«

Praktikertag im Gutshof Raitzen - Raum mit Teilnehmern © LfULG

die Veranstaltung mit dieser Thematik fand am 6. Februar auf dem Gutshof Raitzen statt. Das Thema stieß auf reges Interesse bei den Landwirten, und das Format ermöglichte einen intensiven Austausch.

Die Erwartungen der Teilnehmer waren vielfältig:

  • Praktische Lösungen, um die aktuelle Zettelwirtschaft im Büro zu überwinden,
  • Tipps zur Bewältigung der gestiegenen Verwaltungsaufgaben,
  • Verbesserung der Dokumentensuche und weitere Optimierungsmöglichkeiten.

Des Weiteren wurden die steigenden Anforderungen seitens der Politik, der spürbare Fachkräftemangel und der Generationswechsel thematisiert.

Zu Beginn informierte Tobias Pohl vom LfULG über theoretische Grundlagen des digitalen Agrarbüros, einschließlich Themen wie Dokumentensuche durch OCR-Erkennung, rechtskonforme Speicherung und Cloud-Computing. Anschließend stellte Torsten Sturm von der Sturm GbR die Software L.O.S. und Just Farming vor, die seit über einem Jahr im Unternehmen zur Digitalisierung der Dokumente eingesetzt wird. Dabei wurden Beweggründe zur Umstellung, der Rechnungslauf und die Besonderheiten der Dienstleistung beleuchtet.

Die Mittagspause bot Raum für den Austausch und vertiefende Fragen. Julius von der Decken vom Gutshof Raitzen präsentierte dann die Software Top Farmplan mit dem Ziel, Dokumente effizient zu verwalten und den Workflow zu optimieren. Die Diskussionen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen drehten sich um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme sowie um die Möglichkeiten, wie digitale Technologien Unternehmen unterstützen können.

Mehrheitlich äußerten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass ihre Erwartungen an die Veranstaltung erfüllt wurden. Es war eine gelungene Gelegenheit, Einblicke in die digitale Transformation der Landwirtschaft zu erhalten und Erfahrungen auszutauschen.

Nachlese - »Feldarbeit digital dokumentiert! Ackerschlagkartei in der Cloud - Einführen und Managen«

Praktikertag Felsarbeit digital dokumentiert! - Gutshof Raitzen © LfULG

hieß das Thema der Veranstaltung am 26. Oktober im Gutshof Raitzen. Das Thema fand großes Interesse bei den Landwirten und das Format passte zu einem regen Austausch. Die Erwartungen der Teilnehmer waren unter anderem

  • Wie kann man die Dokumentation der Feldarbeit effektiver gestalten?
  • Welche Voraussetzungen müssen für die Nutzung digitaler Schlagkarteien gegeben sein (Internet, Netzabdeckung etc.)?
  • Desktop- oder Cloud-Software

Digitale Ackerschlagkarteien sind mittlerweile in vielen landwirtschaftlichen Betrieben im Einsatz. Doch wie kann die Feldarbeit digital dokumentieren werden, um ein effizientes Datenmanagement im Agrarbüro zu ermöglichen? Welche digitale Lösung ist die beste für meinen Betrieb, unter Berücksichtigung der betrieblichen Voraussetzungen und Anforderungen?

Zu Beginn wurde über theoretische Grundlagen bei der digitalen Dokumentation der Feldarbeit informiert. Tobias Pohl, vom LfULG, sprach unter anderem über die Themen Ist-Analyse der Feldarbeitsdokumentation, Zeitaufwand, Vorteile sowie Stärken und Schwächen digitaler Ackerschlagkarteien im Allgemeinen. Im Anschluss stellte Herr Christoph Döbelt von der Landgut Nemt GmbH die Software »agrarmonitor« der betrico GmbH vor. Mit dieser Software wird seit 11 Monaten im Betrieb gearbeitet.  Angesprochen wurden die Beweggründe zur Umstellung sowie die Suche nach einer geeigneten Ackerschlagkartei. Angemerkt wurde dabei auch, dass die digitalen Systeme durchaus ihre Herausforderungen haben, aber zugleich notwendig sind um anvisierte Zielstellungen zu erreichen wie z.B. ein digitaler Stundenzettel. Die Mittagspause wurde von den Teilnehmenden zum Austausch und für Nachfragen genutzt. Danach hat Julius von der Decken, vom Gutshof Raitzen, »MyFarm24« von HELM-Software vorgestellt. Durch den Supportwegfall für die zuvor genutzte Ackerschlagkartei war es für den Betriebsleiter notwendig ein neues Instrument zu finden. Ein Ziel dabei war die mobile Dokumentation via Smartphone. Auch sollte die Dokumentation einfach und rechtssicher möglich sein sowie über einen freien Excel-Export verfügen.

Die Teilnehmenden diskutierten Für und Wider der Systeme und der Möglichkeiten, wie digitale Ackerschlagkarteien bei den Herausforderungen des Unternehmens unterstützen können und wo es Probleme gibt. Letztlich muss jeder Betrieb die für seine Ansprüche und Gegebenheiten passende digitale Ackerschlagkartei finden.

Mehrheitlich äußerten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass die zuvor geäußerten Erwartungen an die Veranstaltung erfüllt wurden.

Nachlese - »Zettelwirtschaft ade! Das digitale Agrarbüro - Einführen und Managen«

Veranstaltung - Praktikertreffen - Landwirte versammelt im Raum © LfULG

war das Thema der Veranstaltung am 7. Februar im Gutshof Raitzen. Das Thema fand reges Interesse bei den Landwirten und das Format lud zum Austausch ein. Die Erwartungen der Teilnehmer waren unter anderem

  • Tipps zur Verbesserung der umständlichen Suche von Dokumenten in Papierordnern,
  • einer Möglichkeit die gestiegenen Verwaltungsaufgaben besser zu managen und  
  • eine Vorsortierung des unübersichtlichen Marktes an Angeboten durch Berufskollegen.

Die ins unermessliche steigenden Anforderungen der Politik und der stark zu spürende Fachkräftemangel waren weitere Themen, bei denen die Teilnehmenden Informationen erwarteten.

Zu Beginn wurde über theoretische Grundlagen beim digitalen Agrarbüro informiert. Tobias Pohl, vom LfULG, sprach unter anderem die Themen Dokumentensuche durch OCR Erkennung, rechtskonforme Speicherung und Cloud-Computing an. Anschließend stellte Philipp Käppeler, vom Agrarunternehmen Starbach-Sachsen, die Software L.O.S. vor. Mit dieser werden seit etwa drei Jahren die Dokumente im Unternehmen digitalisiert. Angesprochen wurden die Beweggründe zur Umstellung, der Rechnungslauf und die Besonderheiten der Dienstleistung. Dass die digitalen Systeme durchaus ihre Herausforderungen haben wurde ebenso angemerkt wie der Umstand, dass die Komplexität der Unternehmensstruktur nicht mehr ohne sie handhabbar ist. Die Mittagspause wurde von den Teilnehmenden zum Austausch und für Nachfragen genutzt. Danach hat Julius von der Decken, vom Gutshof Raitzen, die Software Top Farmplan vorgestellt. Ziel des Geschäftsführers war es, dass jeder jedes Dokument nur einmal in der »Hand« hat. Neben der Vorgehensweise zur Umstellung und dem Workflow, kam auch die Schnittstelle zur Buchhaltung zur Sprache. Die Systeme müssen miteinander kombinierbar sein, so dass der Datentransfer ohne Medienbrüche möglich ist. Erst dann kommt deren Nutzen richtig zur Geltung.

Die Teilnehmenden diskutierten Für und Wider der Systeme und der Möglichkeiten, wie digitale Technologien bei den Herausforderungen des Unternehmens unterstützen kann und wo es Probleme gibt.

Mehrheitlich äußerten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass Ihre Erwartungen an die Veranstaltung erfüllt wurden.

Nachlese zur Hybridveranstaltung - Digitale Dokumentation im Pflanzenbau

Bild von der Hybrid-Abschlussveranstaltung digitale Daten im Maschinenmanagement © LfULG

Hybridveranstaltung am 9. November 2022 in Klipphausen

Mit ca. 80 Teilnehmern (35 vor Ort & 45 online) wurden Themen rund um die Einbindung von Maschinendaten in die Ackerschlagkartei vorgestellt und diskutiert.

Drei Wege wurden dabei, als derzeit praktikable Modelle, herauskristallisiert. Diese sind im Whitepaper Digitale Daten im Maschinenmanagement zusammengefasst.

Welche Möglichkeiten, Kosten und Herausforderungen die Systeme für die Praxis bringen wurde im Projekt »Datenmanagement & FMIS« des LfULG durch die Auftragnehmer TU Dresden, IAK Agrarconsulting und des KTBL untersucht.

Aus Sicht der Praxisbetriebe sind Grundsteine und Ideen in Bezug auf Mitarbeiterkommunikation und Systemeinschätzung gelegt. Weiter wurde von Praxisseite bessere Interoperabilität der Systeme gefordert. Der Return on Investment kommt für die Landwirtschaft erst, wenn es aufhört, dass die Daten immer mehrmals angefasst werden müssen.

Im Projekt wird zum Ende des Jahres ein Bericht zum Thema folgen. Hier werden die Untersuchungen und Themen ausführlich betrachtet und Antwort auf die 2020 gestellten Fragen der Landwirte gegeben.

Wir danken allen Teilnehmern in Präsenz & Online für Ihre Teilnahme und Diskussionsbeiträge, insbesondere den Vertretern der Praxisbetriebe sowie dem Team der Projektbarbeitung.

Vorträge, Whitepaper und Schriftenreihe zu Digitale Daten im Machinenmanagement

1.Treffen der IG Digitale Landwirtschaft sachsen in Nossen © LfULG

Erstes Treffen der Interessengemeinschaft Digitale Landwirtschaft Sachsen in Nossen am 15.10.2021

Thema: Digitale Geschäftsprozesse als Teil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft

Programm und Vorträge

Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie

Betriebliches Datenmanagement © LfULG

Die Studie gibt Auskunft über den Umgang mit Medienbrüchen und die Darstellung von Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung in der Landwirtschaft.

Datenvernetzung und Visualisierung sind die Voraussetzung zur Etablierung von »smart farming« in der Praxis. In der Landwirtschaft kann ein hybrides Datenmanagement zu der Vernetzung betrieblicher Software beitragen. Dies besteht aus Datenhubs, Datenroutern und bilateralen Schnittstellen.

Die Ergebnisse sind richtungsweisend für landwirtschaftliche Unternehmen, Softwareanbieter, Behörden und alle weiteren Teilnehmer im digitalen Ökosystem der Agrardomäne.

Anlagen und Informationsblätter im Rahmen der Machbarkeitsstudie.

Pyramide von digitaler Datenerfassung über Datenübertragung, Datennormierung hin zu FMIS und weiter KI als Pyramidenspitze © LfULG

Informationsveranstaltung zu betrieblichem Datenmanagement und FMIS (Farm Management Information System)

Der II. Workshop FMIS wurde als Videokonferenz durchgeführt. Die Veranstaltung stellt eine Aktivität innerhalb des Projekts »Test- und Demonstrationsfeld betriebliches Datenmanagement und FMIS« dar. Teilnehmende Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und Landwirtschaft erhielten Informationen zu Lösungsvorschlägen in den FMIS Funktionsbereichen:

  • Warenmanagement
  • Digitales Agrarbüro
  • Maschinenmanagement

Weitere Informationen erhielten die Teilnehmer vom Fraunhofer IESE zum Thema »Datensouveränität«.

Erfassung der Datenströme mittels plastischer Darstellung mit Spielzeug, Beschriftungen und Verbindungslinien
Abbildung 1: Erfassung der Datenströme  © LfULG

Untersuchungen in folgenden Agrarunternehmen:

  • Gutshof Raitzen
  • Hofgut Weißig
  • Agrarunternehmen Lommatzscher Pflege
  • Biohofgut Klappendorf (kam erst später dazu)

Gemeinsam mit den Betriebsleitern wurde ein Großteil der Datenströme erfasst, charakterisiert und analysiert (Abbildung 1). Durch die wirtschaftliche Ausrichtung der Projektbetriebe wurde der Bereich Pflanzenbau und Betriebsleitung intensiv betrachtet.

Neben der allgemeinen Betriebsstruktur (Anbauspektrum etc.) wurden insbesondere folgende Aspekte erfasst:

  • Standorte des Unternehmens inkl. Aufschlüsselung der Funktionen
  • Benennung von Software und Akteuren
  • Dateneingänge, -ausgänge und interne Datenflüsse
  • Erfassungsarten (manuell, halbautomatisch, automatisch)
  • Sendungsarten (USB, WLAN, Mobilnetz, Papier etc.)
  • Speicherung (intern, extern)

Anschließend äußerten sich die Betriebsleiter zu angestrebten Verbesserungen. Als letzten Schritt legten die Betriebsleiter Prioritäten für ihren Betrieb fest. Ziel der Vorgehensweise war es, den Umgang mit Daten und Software im Unternehmen zu analysieren, Medienbrüche herauszuarbeiten und die aktuellen und möglichen zukünftigen Vorgehensweisen im Betrieb zu visualisieren.

Die Auswertung der Daten zeigte, dass ein Großteil der Datenströme im Betrieb selbst verlaufen (Tabelle 1).

Tabelle 1: Anzahl und Anteil der Datenflüsse in Abhängigkeit der Datenherkunft in den Projektbetrieben (n=3)
Datenfluss Anzahl Anteil Minimum Maximum
Ausgang 42 14 % 9 % 17 %
Eingang 67 22 % 15 % 32 %
intern 195 64 % 50 % 76 %
Gesamt 304 100 %    

Werden die Zahlen nach der Datenübertragung ausgewertet wird ersichtlich, dass etwa 40% aller Übertra­gungen auf Papier erfolgt (vgl. Tabelle 2). Hierbei handelt es sich etwa um Arbeitserledigungsnachweise, Arbeitszeitnachweise und Arbeitsaufträge. Bei den Medienbrüchen handelt es sich um die Datenübertragungen von Software zu Software, welche vornehmlich über den Ausdruck und die Neueingabe erfolgt.

Tabelle 2: Anzahl und Anteil der Arten der Datenübertragung in den Projektbetrieben (n=3)
Datenübertragung Anzahl Anteil
E-Mail 36 12,0 %
Internet 24 8,0 %
ISOBUS/ Schnittstelle 12 4,3 %
Mobilnetz 25 8,0 %
Papier 124 41,0 %
USB 24 8,0 %
verbal 59 19,0 %
Gesamt 304 100,0 %

Die Übertragung von Daten über Universal Serial Bus Datenträger (USB-Stick) ist noch immer eine gängige Übertragung digitaler Daten. Als Grund hierfür wird meist das schlecht verfügbare Mobilfunknetz benannt. Das nur 4,3 Prozent der Daten über Schnittstellen erfolgt, zeigt den Handlungsbedarf bei dem Thema.

In Zusammenarbeit mit der Universität Halle entstand in diesem Themenfeld eine Masterarbeit mit dem Titel »Marktübersicht und Nutzwertanalyse deutschsprachiger Farm Management Information Systeme (FMIS)«.

Das Ziel der Arbeit war, die für landwirtschaftliche Betriebe aktuell relevanten FMIS-Anwendungen zu identifizieren und in Form eines detaillierten Vergleiches zu beschreiben. Auf Basis der Arbeitsziele wurden eine Marktübersicht und eine Nutzwertanalyse erarbeitet, welche 15 verschiedene FMIS-Dienste analysiert.

Ausschnitt aus Übersicht der am Markt identifizierten FMIS-Anwendungen (Max Eckelmann)
FMIS-Anwendungen Softwareanbieter Dachorganisation Herkunftsland
365FarmNet 365FarmNet GmbH CLAAS KGaA mbH Deutschland
AGRARMONITOR betriko GmbH - Deutschland
agriPORT Agricon GmbH - Deutschland
farmpilot Arvato Systems GmbH Bertelsmann SE & Co. KGaA Deutschland
dsp-Agrosoft Dsp-Agrosoft GmbH - Deutschland

Marktübersicht: Mit einer Gesamtzahl von 11 Systemen stammte die Mehrheit der betrachteten FMIS-Anwendungen aus Deutschland. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass rund 40 Prozent der betrachteten FMIS-Anbieter größeren Dachorganisationen aus den Bereichen Landtechnik, Landhandel, Düngemittelerzeugung sowie Medien zuzuordnen sind.

Gegenwärtig setzen FMIS-Anbieter immer weniger auf rein native PC-Applikationen, sondern zunehmend mehr auf Mobil- sowie Web-Anwendungen. Auch unterstützen die gegenwärtig existierenden FMIS-Anwendungen neben landwirtschaftlichen Planungs-, Steuerungs-, Kontroll- sowie Dokumentationsaufgaben zunehmend auch komplexe Aufgabenbereiche, wie zum Beispiel die Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit von Agrarprodukten. Zu den beliebtesten Preismodellen zählen das Modell »Jahresbetrag gemäß Betriebsgröße« sowie das Modell »variabler Betrag gemäß Modulauswahl«.

Um einen detaillierteren Einblick in die aktuelle Verbreitung von digitalen Technologien in sächsischen Landwirtschaftsbetrieben zu erhalten, wurde 2020 eine Online-Umfrage unter Landwirten/innen durchgeführt. Die Umfrage erfolgte durch die von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) implementierten Untersuchungsplattform - Monitoring-Systems zum Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass ca. 90 Prozent der Betriebe mindestens eine der vorgegebenen 32 Technologien nutzt. EDV-Programme zur Düngebedarfsermittlung, digitale Ackerschlagkartei und automatische Lenksysteme werden von über der Hälfte der Befragten genutzt. Fast die Hälfte der Landwirte nutzen Apps zur Wettervorhersage und über ein Drittel nutzen Agrarsoftware in der Außenwirtschaft. Demgegenüber gab es in den Bereichen Feldrobotik, Bodensensoren, Nah-Infrarot (NIR)-Systeme zur Ausbringung von Gülle, Flottenmanagementsysteme und automatische Anbaugerätelenkung (z.B. bei Hackgeräten) fast keine Investitionen. Jedoch sind hier in einigen Bereichen in den kommenden Jahren Investitionen geplant. Weitere Investitionen in digitale Technologien sind im Ackerbau vor allem in den Bereichen Teilflächenspezifische/r Pflanzenschutz, Aussaat und Grunddüngung angedacht.

Im Tierbereich soll in den kommenden Jahren hauptsächlich in Stallkameras und automatische Melksysteme investiert werden.

Aus Sicht der Praxis wird die Marktdurchdringung vieler Technologien vor allem durch hohe Anschaffungs- und Betriebskosten und fehlende Computerkenntnisse gehemmt. Zudem stehen oftmals Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datenhoheit im Raum. Fördernd wirkt sich aus, wenn digitale Technologien zur Arbeitserleichterung auf dem Betrieb beitragen und dabei anwenderfreundlich und zuverlässig sind.

Der Umgang mit betrieblichen Daten beschäftigt die befragten Landwirte/innen. So sehen über drei Viertel der Umfrageteilnehmer/innen digital erfasste Daten auf dem lokalen Rechner am besten geschützt. Auch findet über die Hälfte der Umfrageteilnehmer/innen, dass die gültigen Richtlinien und Gesetze (z.B. Datenschutzgrundverordnung) hinsichtlich Datenschutz und Datenaustausch ausreichend bekannt sind. Dennoch gehen sie davon aus, dass sie diese nicht vor Missbrauch schützen werden. Die Befragten fühlen sich vor allem durch den Austausch mit anderen Landwirten, Arbeitskreisen, durch staatliche Einrichtungen (Behörden, LfULG, Fördergeber) sowie durch die eigene Internetrecherche vertrauensvoll informiert und beraten.

Workshop - Farm Management Information System (FMIS)

Bild aus der Veranstaltung im Saal in Nossen © LfULG

Am 28.11.2019 fand in Nossen die Auftaktveranstaltung zu FMIS (Farm Management Information System) im LUZ Nossen statt.

Die Veranstaltung stellte eine Aktivität innerhalb des SIH Projektes »Test- und Demonstrationsfeld betriebliches Datenmanagement und FMIS« dar. Rund 50 teilnehmende Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und Landwirtschaft diskutierten die Herausforderungen beim digitalen Transformationsprozess der Landwirtschaft.

Durch die Optimierung von Datenströmen, mit Hilfe von Soft- und Hardwarelösungen, sollen Betriebe in der Lage sein ihre Daten souverän und digital zu managen. Von der Entstehung, Verarbeitung über die Speicherung bis hin zur Weitergabe.

Der Workshop – FMIS war ein erster Meilenstein im Projekt. Ziel war es

  • einen Überblick über einige FMIS Anwendungen zu bekommen,
  • die Anforderungen der Praxis zu erfassen,
  • Entwicklungsrichtungen und Handlungsbedarf zu erkennen und
  • die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Praxisbetrieben, FMIS Anbietern und dem LfULG zu festigen.

Nach der Veranstaltungseröffnung durch den Präsidenten des LfULG Norbert Eichkorn, stellten am Vormittag die Vertreter von NEXT Farming, 365FarmNet, Agricon, John Deere und dsp Agrosoft ihr Portfolio vor. Eingehend wurde über Möglichkeiten der smarten Steuerung, Datenhandling, zukünftige Entwicklungen und Besonderheiten der einzelnen FMIS gesprochen.

Den Nachmittag leitete die Vorstellung des 5G Experimentierfeld für Land- und Forstwirtschaft ein. Dr. Wolfgang Bacher (LfULG) und Jens Fehrmann (TU Dresden) sprachen über das Vorhaben und dessen Möglichkeiten.

Das Projekt Agricultural Data Space (ADS) wurde von Bernd Rauch (Fraunhofer IESE) vorgestellt. Damit wurden wichtige Impulse zur technischen Lösbarkeit beim Aufbau von Datenplattformen für die Landwirtschaft gesetzt.

Die aktuelle Situation und die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Unternehmen wurden von Christoph Hänel (Agrargenossenschaft »Bergland« Clausnitz e.G.) anschaulich verdeutlicht. Die aufgezeigten Fakten und Anforderungen stießen auf große Zustimmung bei den anwesenden Landwirten und wurden in der anschließenden Diskussion weiter ausgebaut.

Anschließend wurden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und die Aufgaben des LfULG im Bereich betriebliches Datenmanagement und FMIS besprochen.

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