Herbst-Nitratstickstoffgehalte im Boden
Welchen Einfluss hat der Öko-Landbau auf den Reststickstoff im Boden
Beschreibung des Indikators
In Sachsen gibt es ein repräsentatives Netz von Dauertestflächen. Diese sollen Informationen über langfristige Veränderungen von landwirtschaftlich genutzten Böden an unterschiedlichen Standorten liefern. Auf diesen Flächen werden jährlich zu Vegetationsende u. a. die Nitratstickstoffgehalte gemessen. Die Grafik zeigt die Mittelwerte aller sächsischen Flächen. Sie werden in kg Stickstoff (N) je ha angegeben.
Als Referenz für den Nitratstickstoffgehalt von Flächen des konventionellen Ackerbaus ohne stoffeintragsmindernde Maßnahmen wurden ausschließlich Daten von Flächen außerhalb von Wasserschutzgebieten verwendet. Damit lässt sich z.B. auch die Auswirkung der ökologisch bewirtschafteten Flächen auf diesen Indikator darstellen.
Aussage des Indikators
Der mittlere Restnitratgehalt von landwirtschaftlich genutzten Böden wird von standortabhängigen Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen beeinflusst. Außerdem hängt er von der angebauten Fruchtart, der Art und Menge aufgebrachter Düngemittel, der Bodenart und der nach der Ernte vorgenommenen Bodenbearbeitung ab.
Die vielfältigen Einflüsse führen dazu, dass die Werte stark schwanken können. Zur Vermeidung von Gewässerbelastungen werden möglichst niedrige Gehalte an löslichem Nitratstickstoff angestrebt.
Bewertung für Sachsen
Beim Ökolandbau werden tendenziell im Mittel niedrigere Herbst-Nitratstickstoffgehalte gemessen als beim konventionellen Landbau. Die Gründe sind im verminderten Stickstoffeinsatz, in der mehrgliedrigen Fruchtfolge und im niedrigen Tierbesatz zu suchen. Der weitgehend parallele Verlauf beim konventionellen und beim ökologischen Landbau zeigt den Einfluss der Witterung. Im Zeitraum von 2015 bis 2023 ergaben sich in manchen Jahren nur geringe Unterschiede zwischen ökologisch und konventionell bewirtschafteten Flächen. Allerdings können bei ökologisch bewirtschafteten Flächen größere Schwankungen im Nitratgehalt aufgrund der geringen Anzahl an untersuchten Flächen auftreten.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72
Dr. Philipp Stahn
Telefon: 035242 631-7207
E-Mail: philipp.stahn@lfulg.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de