Restnitrat im Boden
Wie viel Stickstoff ist im Herbst im Boden?
Beschreibung des Indikators
Der Indikator beschreibt die Entwicklung der in den Beprobungen zum Vegetationsende (November) festgestellten mittleren Restnitratgehalte in 0 – 60 cm Tiefe der landwirtschaftlich genutzten Böden. Die Grundlage dafür sind Beprobungen von etwa Dauertestflächen (jährlich unterschiedliche Anzahl, seit 2015 zwischen 500 und 650) des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Der Restnitratgehalt wird in [kg NO3-N je ha] angegeben.
Aussage des Indikators
Landwirtschaftliche Kulturen nehmen in Herbst und Winter nur geringe Stickstoffmengen auf. Der bei der Herbstbeprobung festgestellte mineralische (mobile) Stickstoff kann mit dem Sickerwasser ausgewaschen und in Grundwasser, Gewässer und naturnahe Biotope eingetragen werden - mit der Folge der Beeinträchtigung des Trinkwassers und der Überschreitung von Umweltqualitätsnormen. Der Restnitratgehalt des Bodens wird neben der angebauten Kultur aber auch durch den Witterungsverlauf in der Vegetationsperiode, die Ausschöpfung des Ertragspotenzials, die Bodenart und den Klimabedingungen beeinflusst.
Bewertung für Sachsen
Die Restnitratmenge hat sich - ausgehend von einem hohen Niveau Anfang der neunziger Jahre - im Zeitraum von 2000 bis 2016 stabilisiert und betrug im Jahr 2016 ca. 60 kg/ha, mit entsprechend jahresabhängigen Schwankungen von ca. 10 – 15 %, die in Einzeljahren aber auch höher ausfallen können. Nach 2018 zeichnet sich ein abnehmender Trend ab. Die hier dargestellten mittleren Restnitratgehalte geben den sachsenweiten repräsentativen Trend für alle Boden- und Klimalandschaften und Bewirtschaftungsformen (konventionell oder ökologisch) wider. Ein Zielwert kann deshalb und wegen der Schwankungen im Jahresverlauf nicht angegeben werden.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 72
Dr. Philipp Stahn
Telefon: 035242 631-7207
E-Mail: philipp.stahn@lfulg.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de