06.11.2023

Letzte Liebe mit Rülps- und Schnarchgeräuschen

Alter Damwildhirsch
© LfULG, Burkhard Puhlmann

In Köllitsch hört man in diesen Tagen rülpsende bzw. an Schnarchen erinnernde Laute. Der Damwildhirsch im Gehege möchte mit seinem Brunftruf vornehmlich die weiblichen Tiere anlocken, um sich mit ihnen zu paaren. Der Brunftruf beim Damwildhirsch ist kein Röhren wie beim Rotwildhirsch, sondern ein Schnarchen und Rülpsen.

Der Damwildhirsch ist mittlerweile über zehn Jahre alt, sozusagen ein Opa. Oft werden Damwildhirsche auch in freier Wildbahn selten älter als acht bis zehn Jahre. Das Fell hat sich an den Seiten und auf dem Rücken schwärzlich verfärbt, die Unterseite ist grau. Die Damtiere haben ihr Winterfell bekommen und passen sich damit gut der Umgebung an.

Es ist die letzte Brunft für den alten Hirsch. Er wird im Frühjahr entnommen (geschossen) und der Schlachtkörper an einen regionalen Fleischer verkauft.
Der Abschuss erfolgt wegen dem Alter, aber auch um frisches Blut ins Gatter zu bekommen.
Deutlich erkennt man sein hohes Alter auch an seinem Geweih. Charakteristisch für ein gut entwickelten Damhirsch ist sein Schaufelgeweih.
Das Geweih sollte ungefähr zwei bis vier Kilogramm schwer und 50 - 70 cm lang mit gleichmäßigen sowie vollen Schaufeln sein. Bei unserem Damwildhirsch ist aufgrund seines hohen Alters das Geweih nicht mehr so prächtig wie früher, es ist nicht mehr geschlossen und tief geschlitzt. Der Fachmann spricht vom »Zurücksetzen des Geweihs«. Das Geweih entwickelt sich zurück. Hoffen wir, dass der Hirsch seine Gene noch einmal an die Nachzucht weitergibt und die für ihn anstrengende Brunft überlebt.

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