Staudenknöterich
Laufzeit: 2005 – 2019
Untersuchungen zur Bekämpfung von Staudenknöterichen (Fallopia japonica Houtt, Fallopia sachalinensis) – Ergebnisse der Freilandversuche des LfULG 2005 – 2018
Projektlaufzeit:
2005 – 2019
Projektziele:
Erprobung unterschiedlicher Bekämpfungsmaßnahmen zur Zurückdrängung von Staudenknöterichen in ihrer natürlichen Population in Exaktversuchen
- Erprobung der Glyphosat-haltigen und Glyphosat-freien Behandlungen
- Testung unterschiedlicher Applikationsverfahren zur Einzelpflanzenbehandlung
- Spritzverfahren
- Abstreichverfahren und
- Injektionsverfahren zum vorbeugenden Gewässerschutz
- Einschätzung der Wirksamkeit und praktischer Anwendung mechanischer Verfahren als alternative Verdrängungsmöglichkeit zu chemischen Behandlungen
- Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis
- breite Öffentlichkeitsarbeit
Projektergebnisse:
- Staudenknöteriche sind viel schwieriger zu verdrängen als andere gebietsfremde Arten z. B. der Riesen-Bärenklau
- Drei- bis siebenjährige Behandlungen mit Glyphosat-haltigen Herbiziden im Spritzverfahren auf derselben Fläche zeigen im Allgemeinen sehr gute Wirkungsgrade von 98 bis 100 %.
- Zwischen Spritz- und Abstreich-/Injektionsverfahren wurden Wirkungsunterschiede von 10 bis 20 % festgestellt. Das Abstreichverfahren mit 33 % Lösung von Glyphosat-haltigen Produkten ist eine Alternative für Flächen mit Einzelpflanzen bzw. mit kleineren, lichten Beständen, auf denen die Staudenknöteriche in Gesellschaft empfindlicher Nichtzielpflanzen auftreten.
- Das Injektionsverfahren (15-%ige Lösung) ist zur Bekämpfung von Staudenknöterichen geeignet. Die Wirkungsgrade betrugen im dritten Beobachtungsjahr 77 bzw. 85 %.
Bisher hat jedoch kein Glyphosat-haltiges Herbizid eine Zulassung im Injektionsverfahren erhalten. Bestimmte Standorte können sogar im fünften Beobachtungsjahr, nach fünfjährigen Behandlungen, einen Neuaustrieb von Fallopia spp. mit hohem Bedeckungsgrad aufweisen. - Als Alternative zum Glyphosat kann das gräserschonende Herbizid Simplex (Wirkstoffe: Aminopyralid, Fluroxypyr) auf Wiesen und Weiden angewendet werden. Die fünfjährigen Bekämpfungsmaßnahmen mit 2,0 l/ha Simplex zeigten eine Wirkung von 92,0 %.
- Mechanische Maßnahmen, wie Mähen, Ausreißen der Sprosse oder Ausgraben der Rhizome, sind für lichtere, kleine Staudenknöterich-Bestände geeignet, aber sehr arbeitsintensiv. Die stark durch das Mähen geschädigten Pflanzen regenerieren sich schnell und bilden neue Triebe. Die Kontrollen der Flächen sollten bis zum siebenten Jahr nach der ersten Behandlung durchgeführt werden. Gegebenenfalls müssen weitere Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen, bis der Rhizomvorrat im Boden erschöpft ist.
- Die Anwendung von Herbiziden außerhalb landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzter Flächen (Nichtkulturland) ist verboten. Auf Antrag kann von der zuständigen Behörde (§ 12 Abs. 2 Pflanzenschutzgesetz) eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. in Sachsen ist dies das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung Landwirtschaft, Referat Pflanzenschutz.
Ansprechpartnerin
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 73: Pflanzenschutz
Dr. Ewa Meinlschmidt
Telefon: 035242 631-7304
E-Mail: Ewa.Meinlschmidt@smul.sachsen.de
Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg