Vorsorgemaßnahmen gegen Maiszünsler im pfluglosen Ackerbau

Titel: Untersuchung zu acker- und pflanzenbaulichen Vorsorgemaßnahmen gegen den Maiszünsler im pfluglosen Anbau

Projektlaufzeit:

08/2011 – 11/2013

Projektziele:

Dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung im gesamten Fruchtfolgeverlauf stellt die wirksamste Maßnahme gegen Bodenerosion durch Wasser und Wind im Sinne der Umsetzung sowohl der Cross-Compliance-Regelungen im Bereich Bodenerosion als auch der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Sachsen dar. Aus diesem Grund muss auch in Maisfruchtfolgen konsequent auf den Pflug verzichtet werden. Bei konservierender Bodenbearbeitung verbleiben nach der Maisernte sehr viele Maisreste (Stängel, Strünke usw.). In diesen Maisresten überwintern Maiszünslerlarven, von denen im nächsten Jahr ein Befall der dann im Umfeld angebauten Maisflächen ausgeht. Aus diesem Grund trägt eine wirksame Bekämpfung der in Maisresten lebenden Maiszünslerlarven zur Minderung des Zünslerbefalls im Folgejahr bei.

Schwerpunkt des Vorhabens waren Untersuchungen zur Wirksamkeit acker- und pflanzenbaulicher Maßnahmen im System der dauerhaft konservierenden Bodenbearbeitung zur Reduzierung bzw. Beseitigung von Maiszünslerlarven in vom Maiszünsler befallenen Maisbeständen als Voraussetzung für eine wirksame Zünslerbefallsminderung im nachfolgenden Anbaujahr. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand die Prüfung der befallsmindernden bzw. -verhindernden Wirkung der Zerkleinerung von mit Maiszünlserlarven befallenen Maisresten im Herbst auf beernteten Maisflächen mit Hilfe von Mulchgeräten. Einen Untersuchungsschwerpunkt bildeten dauerhaft konservierend bestellte Flächen, auf denen ein Einpflügen von mit Zünslerlarven befallenen Maisresten unterblieb.

Zielsetzung des Vorhabens war die Erarbeitung von Empfehlungen zur wirksamen Maiszünslerlarvenbekämpfung auf dauerhaft konservierend bestellten Ackerflächen. Derartige Empfehlungen gewannen angesichts der größer werdenden Zahl an Biogasanlagen in Sachsen und dem damit verbundenen steigenden Maisanbauumfang immer größere Bedeutung.

Projektergebnisse:

Pflug- oder Grubbereinsatz als alleinige Ackerbaumaßnahmen reduzieren die Zünslerlarven nur ungenügend.

Die Bekämpfung des Maiszünslers gelingt am wirkungsvollsten duch ein Mulchen der Maisstoppeln und anschließenden Einsatz von Grubber bzw Scheibenegge zeitnah nach der Maisernte. Beide Varianten sichern mit 37 – 45 % Bodenbedeckung durch Maisstroh zumindest nach Körnermais einen ausreichenden Erosionsschutz.

Pflügen reduziert die Zahl der unversehrten Stoppeln mit Überwinterungsmöglichkeit für den Maiszünsler am deutlichsten von 120 (unbearbeitet) auf 18 Stoppelreste, führt aber durch das Vergraben der Maisreste zu einer Erhöhung der Erosionsgefahr bei nur 6 % Bodenbedeckung durch Maisstroh.

Nach der Silomaisernte ist in keiner der untersuchten Varianten ein ausreichender Erosionsschutz durch Mulchauflagen gegeben. Selbst ohne Stoppelbearbeitung liegt der Mulchbedeckungsgrad bei lediglich 13 %, nach Einsatz des Pfluges bei unter 1 %. Trotzdem bleiben in allen Varianten außer den Varianten mit Schlegelmulchereinsatz immer noch Stoppelreste mit Überwinterungsmöglichkeiten für den Zünsler zurück. Eine sichere Stoppelzerstörung war 2013 nur mit Schlegelmulcherrn möglich.

In Jahren mit zeitiger Maisabreife wie 2013 wandern die Zünslerlarven bis zur Silomaisernte in den Wurzelhals. Dadurch findet mit der Ernte keine Larvenreduktion statt, was den kombinierten Einsatz von Mulchern mit Scheibenegge bzw. Grubber in jedem Fall erforderlich macht.

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