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Betriebsplan Natur

Die Landwirtschaft bewegt sich in einem weiten Spannungsfeld. Neben dem eigentlichen Betriebszweck, der Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, erbringen Landwirte viele weitere ökologische und gesellschaftliche Leistungen. Gleichwohl stehen landwirtschaftliche Betriebe immer wieder in der Kritik bezüglich des Einflusses der Bewirtschaftung unter anderem auf die Vielfalt von Lebensräumen und Arten sowie auf das Landschaftsbild.

Was ist ein »Betriebsplan Natur«?

Betriebsplan Natur © LfULG

Im »Betriebsplan Natur« werden die bisherigen Leistungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt des landwirtschaftlichen Betriebes gewürdigt. In einem gemeinsamen Abstimmungsprozess zwischen Landnutzer und Naturschutzberater zeigt der Naturschutzberater die Besonderheiten des Betriebes aus Naturschutzsicht auf. Es werden Möglichkeiten zur weiteren ökologischen Aufwertung der Betriebsressourcen (beispielsweise Betriebsflächen, Hofstelle, Landschaftsstrukturen) im Rahmen der betrieblichen Bedingungen ermittelt und im Ergebnis Vorschläge zur Umsetzung abgestimmt.

Der Betriebsplan Natur im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch

Das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (LVG) ist einer von sechs Pilotbetrieben im Vorhaben »Betriebsplan Natur«. Von 2012 bis 2014 wurde im Auftrag der Abteilung 6 (Landschaftspflege, Naturschutz) ein Betriebsplan Natur zur ökologischen Aufwertung des Betriebes erarbeitet. Rund vier Jahre später (von Mai 2017 bis April 2018) erfolgte ein Betriebscheck mit einer Vor-Ort-Besichtigung und gutachterlichen Bewertung der Durchführung und der Ergebnisse der im Betriebsplan Natur abgestimmten Maßnahmen. Dabei wurden auch mit der Umsetzung von Maßnahmen aufgetretene Probleme, Anpassungsbedarf und neue Ideen / Vorschläge besprochen. Der Betriebsplan Natur und Betriebscheck für das LVG wurde von Beraterseite vom Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V. gemeinsam mit dem Büro Büchner & Scholz erstellt.

Als Grundlage für den Abstimmungsprozess mit dem LVG im Betriebsplan Natur erarbeiteten die Naturschutzberater aus vorhandenen Fachdaten Karten des Betriebes mit vorkommenden wertvollen Tier- und Pflanzenarten sowie Schutzgebieten. In gemeinsamen Geländebegehungen wurden die bereits vielfältigen Naturschutzleistungen des LVG besichtigt und Potenziale für weitere ökologische Aufwertungsmaßnahmen besprochen. Der Berater zeigte aus Naturschutzsicht wichtige Arten und Lebensräume. Gleichzeitig konnte das LVG seine betrieblichen Vorstellungen einbringen. Auch wurden in der Vergangenheit erstellte Konzepte wie das Agrarökologische Landschaftskonzept und das Vogelschutzkonzept auf deren Umsetzungsstand beurteilt.

Nach der Erfassung des Ist-Zustands im LVG erfolgte anhand betriebsindividuell aufgestellter Ziele eine gutachterliche Bewertung  und das Aufzeigen möglicher Handlungsfelder.

Im Betriebscheck wurden alle im Betriebsplan Natur abgestimmten Maßnahmen gutachterlich auf ihren Umsetzungsstand hin bewertet. Neue Maßnahmen ergänzten die vorhandenen.

Im Ergebnis liegt ein aktualisierter Betriebsplan Natur vor, mit dem das LVG Schritt für Schritt Naturschutzmaßnahmen weiter umsetzen kann.

Das LVG liegt in der Elbe-Niederung und wirtschaftet mit rund 70% der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Schutzgebietsflächen darunter Naturschutzgebiete, Natura 2000 Gebiete und Wasserschutzgebiete. Im Landschaftsraum befinden sich mehrere geschützte Biotope. Einzelne davon liegen auf den Flächen des Betriebes, wie wertvolle Einzelbäume oder artenreiche Magere Frischwiesen. Letztere befinden sich auf den Elbdeichen und wurden in mehreren Teilflächen als Lebensraumtyp »Flachland-Mähwiese« der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie erfasst.

Neben der Bedeutung als Rast- und Äsungsplatz für überwinternde nordische Gänse ist das LVG für eine Reihe bedrohter und oder geschützter Arten, darunter beispielsweise Rotmilan, Neuntöter, Grauammer, Raubwürger, Braunkehlchen, Rebhuhn und Haubenlerche wichtig.

Die hoch bedrohte Rotbauchunke (Rote Liste 2, FFH-Anhang I) laicht in den angrenzenden Altarmen und nutzt die Betriebsflächen des LVG als Wanderkorridore.

Entlang der Elbe besteht mit den Auwäldern und Einzelbäumen in der Aue eine sehr wichtige Verbindungsachse für die hoch bedrohten Käferarten Eichenheldbock und Eremit.

Das LVG liegt in der Elbe-Niederung und wirtschaftet mit rund 70% der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf Schutzgebietsflächen darunter Naturschutzgebiete, Natura 2000 Gebiete und Wasserschutzgebiete. Im Landschaftsraum befinden sich mehrere geschützte Biotope. Einzelne davon liegen auf den Flächen des Betriebes, wie wertvolle Einzelbäume oder artenreiche Magere Frischwiesen. Letztere befinden sich auf den Elbdeichen und wurden in mehreren Teilflächen als Lebensraumtyp »Flachland-Mähwiese« der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie erfasst.

Neben der Bedeutung als Rast- und Äsungsplatz für überwinternde nordische Gänse ist das LVG für eine Reihe bedrohter und oder geschützter Arten, darunter beispielsweise Rotmilan, Neuntöter, Grauammer, Raubwürger, Braunkehlchen, Rebhuhn und Haubenlerche wichtig.

Die hoch bedrohte Rotbauchunke (Rote Liste 2, FFH-Anhang I) laicht in den angrenzenden Altarmen und nutzt die Betriebsflächen des LVG als Wanderkorridore.

Entlang der Elbe besteht mit den Auwäldern und Einzelbäumen in der Aue eine sehr wichtige Verbindungsachse für die hoch bedrohten Käferarten Eichenheldbock und Eremit.

Bewertungen und Maßnahmevorschläge aus dem Betriebsplan Natur und dem Betriebscheck

Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 78: LVG Köllitsch

Ondrej Kunze

Telefon: 034222 46-2600

E-Mail: Ondrej.Kunze@smekul.sachsen.de

Referat 63: Landschaftspflege

Carola Schneier

Telefon: 03731 294-2312

E-Mail: Carola.Schneier@smekul.sachsen.de

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