Exkursion zur »Agra 2013« sowie Betriebsbesichtigungen am 25. / 26.04.2013

Verweis auf polnische Seite

An der zweitägigen Exkursion, die vom Niederschlesischen Landwirtschaftsberatungszentrum in Wrocław zusammen mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Nossen organisiert wurde, nahmen neben Landwirten beider Länder auch landwirtschaftliche Berater, Vertreter von Agrarinstitutionen und kommunalen Behörden aus dem Fördergebiet teil.

Nucknitz (Ortsteil von Crostwitz) und  Methau (Ortsteil von Zettlitz)

Die Betriebsbesichtigungen am ersten Exkursionstag zeigen die ganze Bandbreite umweltbewusster Landwirtschaft und hätten wohl kaum kontrastreicher sein können.

Marko Schmole bewohnt mit seiner Familie in Nucknitz ein altes Gehöft aus dem 18. Jahrhundert. Die zweisprachige sorbische Familie konnte alle Teilnehmer in ihrer jeweiligen Landessprache begrüßen. Seit 2002 läuft die Umstellung des kompletten Betriebes (Gehöft + ca. 85 ha Nutzfläche, Pflanzenanbau und Viehwirtschaft) auf ökologische Landwirtschaft nach EU-Maßstäben und mittels EU-Förderung. Neben dem Weizen- und Rapsanbau ist Marko Schmole in der Region vor allem für seine Rinder- und ökologische Schweinezucht bekannt, bei der vom Futteranbau bis hin zum Wurstverkauf alles selbst gemacht wird. Seit einiger Zeit hat der Hof, der nur von Herrn Schmole, seiner Frau und einem Angestellten bewirtschaftet wird, auch einen eigenen Hofladen. Dieser hat zwar nur zweimal im Monat geöffnet, kann aber schon auf reichlich Stammkundschaft aus der Region zählen. Im Rahmen der Betriebsführung hatten die Teilnehmer auch die Gelegenheit die selbstgemachte Wurst nach alten Rezepten zu verkosten.

Im Gegensatz dazu werden von der Methauer AGRO-AG rund 5200 ha Nutzfläche von ca. 100 Mitarbeitern bewirtschaftet. Der Großbetrieb besteht aus verschiedenen Geschäftszweigen – Tochter-GmbHs – für Agrarprodukte, Fleischrind, Landhandel/Service und Naturenergie. Sie beliefern vor allem Kunden aus der Region mit Rohstoffen, haben aber auch eigene Verarbeitungsanlagen und Verkaufsstellen. Die Methauer AGRO-AG ist ein Beispiel für einen konventionellen Großbetrieb, der mittels vieler Einzelmaßnahmen umweltschonend arbeitet. Dazu gehören unter anderem moderne Ställe und Maschinen, pfluglose Bodenbearbeitung, Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz nach strenger Bedarfsanalyse, Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Biogas), Dauerversuchsflächen (u.a. zur Bodenerosionsvermeidung und Humusproduktion) oder die Teilnahme am Qualitätsprogramm »Sachsens Ährenwort« (umweltschonende Standards, kurze Transportwege). Ein neues Projekt ist die »Mutterkuh-GmbH«, bei dem schwer zugängliche Flächen – zum Beispiel Steilhänge an Flussauen – durch den Besatz mit Jungkühen eine naturnahe Grünlandnutzung und Landschaftspflege realisieren.

Das Interesse der Teilnehmer wurde schon bei der theoretischen Vorstellung des Betriebes durch Geschäftsführer Udo Böhme geweckt und durch die zahlreiche Fragen bestätigt. In der anschließenden Besichtigung des Geländes und der Außenflächen beeindruckte besonders der neue gebaute, moderne Stall mit den Kälberiglus.

»agra 2013« in Leipzig

Die »agra« in Leipzig ist die größte Landwirtschaftsausstellung in Ostdeutschland und zieht mittlerweile etwa 970 Aussteller aus mehr als 10 Ländern und fast 47.000 Besucher an. Sie ist Schaufenster der Branche im Osten Deutschlands und Marktplatz für Produkte aus der Region Mitteldeutschland. Es gibt also nicht nur viel zu sehen und zu hören, sondern auch zu kosten.

Alle zwei Jahre treffen sich in Leipzig Landwirte, Tierzüchter, Landtechniker, Berufsverbände und Bildungseinrichtungen, Branchenvertreter der Ernährungswirtschaft und für Erneuerbare Energien und interessierte Verbraucher, um sich zu präsentieren und zu informieren, aber auch um Geschäftsabschlüsse und Investitionsentscheidungen anzubahnen.

In zahlreichen Tierschauen und Leistungswettbewerben wurde nicht nur die schönste Kuh gewählt, sondern auch die neue Milchkönigin gekrönt. Erstmals gab es mit der „Kinder-agra“ auch ein spezielles Kinderprogramm, mit Bauernhoftieren und Landmaschinen zum Anfassen. Und da man das ‚Kind in sich‘ nie so richtig loswird, war für viele Teilnehmer der faszinierendste Teil der »agra 2013« die Landtechnik-Ausstellung der großen, landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Maschinen. Insbesondere die Teilnehmer aus Niederschlesien waren sehr beeindruckt.

Teilnehmer der Exkursion zur »Agra 2013« Foto: A. Rybarska

Messegelände Leipzig   Foto: A. Rybarska

Landmaschinenausstellung auf der »Agra 2013«  Foto: www.agra2015.de

Rinderschau auf der »Agra 2013«  Foto: www.agra2015.de

Siegerehrung auf der »Agra 2013«  Foto: www.agra2015.de

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Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Abteilung 7: Landwirtschaft

Dr. Eberhard Bröhl

Telefon: (035242) 631 7000

Telefax: (035242) 631 7099

E-Mail: Eberhard. Broehl@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg

Das Projekt wurde durch die Europäische Union gefördert

Partner im Projekt

DODR - Niederschlesisches Beratungszentrum für Landwirtschaft, Wrocław/Breslau (Leadpartner)

Webseite: www.dodr.pl

EKOCONNECT - Internationales Zentrum für Ökologischen Landbau Mittel- und Osteuropas e. V., Dresden

Webseite: http://www.ekoconnect.org/

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