25.06.2025

Pflanzenschutz: Kartoffeln – Krautfäule, Alternaria; Zuckerrüben – Blattkrankheiten

Das LfULG rät

Pflanzenschutz:

Kartoffeln – Neben Krautfäule auch auf Alternaria achten

Alternaria wurde in den letzten Wochen gefördert durch Stressphasen, wie z. B. hohe Temperaturen, langanhaltende Trockenheit und nachfolgenden Niederschlägen bei der Bestandesüberwachung festgestellt.

In Abhängigkeit vom Infektionsdruck und der Sortenanfälligkeit sind im Rahmen der Phytophthora-Behandlungen insbesondere bei späten Sorten Alternaria-Spezialfungizide, wie Ortiva, Signum, Revus Top, Dagonis, Narita, Propulse oder Belanty einzugliedern. Dabei gilt zu beachten, dass Belanty, Dagonis, Narita, Ortiva, Propulse keine Krautfäulewirkung haben. Von den beiden Präparaten Signum und Ortiva sollten aus Gründen der Resistenzvorsorge nur noch eines von beiden verwendet werden. Wichtig ist auch, es nur einmal in der Saison und nicht direkt in einer Epidemiephase zu nutzen.

Zuckerrüben – Auf Blattkrankheiten achten

Die schwülwarme Witterung mit einem Wechsel von feuchten und sonnigen Phasen bei tropischen Temperaturen waren gute Bedingungen für Infektionen durch Cercospora und weitere Blattkrankheiten in Rüben. Es bleibt wichtig, die eigenen Rübenflächen regelmäßig zu bonitieren und zu handeln sobald der aktuelle Bekämpfungsrichtwert erreicht ist. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung beim Fungizideinsatz empfehlen wir das  Cercospora-Prognosemodell unter www.isip.de. Wie in den Vorjahren stehen in dieser Saison wieder Kupfer-haltige Fungizide (Funguran progress, Grifon SC, Recudo, Yukon und Zerko) als Mischpartner über eine Notfallzulassung zur Verfügung. Die Inhalte der Notfallzulassungen finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (https://www.bvl.bund.de). Kupfer wirkt vorbeugend gegen Cercospora und an mehreren Orten im Pilz (nicht-resistenzgefährdet, auch »multi-site-inhibitor« genannt). Die Zumischung von Kontaktfungiziden ist empfehlenswert, wenn bereits in den Vorjahren Minderwirkungen von Strobilurinen und/oder Azolen zu verzeichnen waren und insbesondere auch bei den Azolen zur Vorbeugung der Resistenzentwicklung.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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