Historie
Das Gut Köllitsch entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die Übernahme mehrerer Bauernhöfe und war bis Ende 1945 im Besitz der Familie Fritz Petsch-Kunze. Der Betrieb wurde u. a. mit dem Schwerpunkt Saatgutproduktion geführt.
Bereits vor mehr als 100 Jahren, im Jahre 1882, wurde in der damals im Staatsbesitz befindlichen Domäne Packisch, der erste Impfversuch in Deutschland gegen den Milzbranderreger an 12 Rindern und 50 Schafen erfolgreich durchgeführt. Dies geschah unter Aufsicht von Herrn L. Pasteur aus Paris.
Seit 1950 trug das Gut den Namen Volkseigenes Gut (VEG) Tierzucht Köllitsch. 1962 wurde das VEG-Zucht Tierzucht Köllitsch der VVB Tierzucht angegliedert.
Durch den Freistaat Sachsen wurde 1992 das ehemalige VEG Köllitsch aufgrund langjähriger Erfahrungen in der beruflichen Bildung und anwendungsorientierten Forschung übernommen und in die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mit dem Ziel integriert, ein Zentrum für Bildung und angewandte Forschung zu entwickeln. Dies wurde durch den Beschluss des Sächsischen Landtages vom 25.02.1994, die überbetriebliche Ausbildung für die Berufe Landwirt und Tierwirt für den Freistaat Sachsen im LVG Köllitsch durchzuführen, untersetzt.
Seit dem 01.08.2008 ist das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch Teil des Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
Im gleichen Jahr wurde der Fachbereich »Tierische Erzeugung« (damals noch Fachbereich »Tierzucht, Fischerei und Grünland«) der sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Köllitsch angesiedelt.
In Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) erfolgt seit 1996 die Umsetzung des 1994 erarbeiteten Entwicklungskonzeptes.
Unterstützt durch Förderung des BiBB entstanden in den letzten Jahren moderne Lehrwerkstätten, sowie ein neues Wohnheim und Veranstaltungsräume. Weitere umfangreiche Investitionen im Bereich der Milchkuh- und Schweinehaltung sowie zur Agroenergie sind gegenwärtig in der Planung bzw. teilweise bereits in Umsetzung.