Mulchen von Maisstoppeln

Laufzeit: 08/2014 – 03/2016

Optimierung des Mulchereinsatzes zur wirksamen Bekämpfung von Fusariumerkrankungen und Maiszünslerbefall im pfluglosen Ackerbau

Projektziele:

Beschreibung und Bewertung der aktuell am Markt vorhandenen Mulchertechnik hinsichtlich

  • ihrer Zerkleinerungswirkung von Maisresten auf beernteten Silo- und Körnermaisflächen als Voraussetzung für eine wirksame Rotteförderung im Sinne der damit verbundenen befallsmindernden bzw. -verhindernden Wirkungen bezüglich Fusariuminfektion sowie des Maiszünslerauftretens,
  • des Mulcherleistungsbedarfes,
  • der Nutzungsdauer bzw. Standzeiten von Mulcherwerkzeugen.

In Ergänzung dazu:

  • Erstellung einer Befahrungsplanung für zu beerntende Maisflächen als Grundlage für einen optimierten Mulchereinsatz hinsichtlich Maisrotteförderung.
  • Erarbeitung von Empfehlungen für Landwirte zum Thema Mulchereinsatz.

Projektergebnisse:

  • Werkzeuge mit horizontaler Schnittführung (d. h. Schlegelmulcher) erreichen im Vergleich zu Sichelmulchern die besten Arbeitsqualitäten beim Mulchen von Maisernteresten. Sichelmulcher mit vertikaler Schnittführung erreichen bei ebenen Feldern und geringen Spurtiefen gute Ergebnisse; sie neigen jedoch zur Schwadbildung.
  • Schlegelmulcher mit Hammerschlegelwerkzeugen erzielen im Vergleich zu Y-Messern eine bessere Arbeitsqualität bei vertretbarem Leistungsbedarf.
  • Bei ebenen Flächen ist ein Abschlagen der Stängel im/unter dem 1. Internodium (<5 cm) bei optimaler Maschineneinstellung möglich.
  • Niedergefahrene Stoppeln können mit heutiger Mulchertechnik nicht sicher erfasst und zerkleinert werden, d. h. der Mulcherfolg ist bei stehenden Stoppeln am besten. Wenn Stoppeln liegen, erreichen Schlegelmulcher mit Hammerschlegeln, wenn sie entgegen der Stoppellage (»gegen Strich«) gefahren werden, noch bessere Mulcherfolge als Schlegelmulcher mit Y-Messern sowie Sichelmulcher.
  • Für einen optimalen Mulcherfolg ist eine tiefe Mulchereinstellung und sichere Tiefenführung zwingend. Dieser Forderung genügen nur die Schlegelmulcherbauarten mit möglichst nah am Werkzeugrotor positionierten Radfahrwerken. Rotornahe, massive Stützwalzen ermöglichen ebenfalls eine sehr gute Tiefenführung der Werkzeuge.
  • Sichelmulcher liegen im spezifischen Leistungsbedarf im Mittelfeld, reagieren bei tiefer Einstellung/ Bodenkontakt aber schnell mit Lastspitzen (Auslösen der Rutschkupplung).
  • Auf steinigen Böden sind vorrangig schwere Schlegelmulcherbauarten mit schweren höherfesten Hammerschlegeln auf Basis von Borstählen einzusetzen. Diese Werkzeuge haben eine 3-fache Laufleistung gegenüber Standardwerkzeugen. Werkzeugverschleiß ist mit schlechterer Zerkleinerungswirkung verbunden; verschlissene Werkzeuge müssen daher ersetzt werden.
  • Im Sinne einer optimalen Ernterestzerkleinerung sollten auf Maisflächen möglichst wenige Fahrspuren erzeugt werden. Dies gelingt seitens der Erntemaschinen, aber auch bezüglich der Transportkette im Körnermais besser. Dabei sind das Vorgewende und die Bereiche in Feldausfahrtnähe besonders stark befahren. Mit Hilfe von Satellitensteuerung können auf einer Maisfläche gezielt die durch Maisaussaat, Pflegemaßnahmen, Maisbeerntung sowie Erntegutabfuhr verbundenen Fahrwege im Sinne einer möglichst geringen Überfahrung von Maisstoppeln geplant und angelegt werden. Mit einem im Frontanbau geführten Schlegelmulcher mit Hammerschlegeln ist dann die beste Zerkleinerung von Maisresten möglich. Grundlage hierfür ist die Erstellung eines Befahrungsplanes für Maisflächen.

Ansprechpartnerin

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Ellen Müller

Telefon: (035242) 631-7208

Telefax: (035242) 631-7299

E-Mail: Ellen.Mueller@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg

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