Pflanzenbau: Streifensaat vs. Mulchsaat - Schwerpunkt Erosion
Streifensaat vs. Mulchsaat - Schwerpunkt Erosion
Extensive Bodenbearbeitungsverfahren wie die Streifensaat können das Erosionsrisiko in Hanglagen wirksam verringern. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse zur erosionsmindernden Wirkung von Streifensaat im Vergleich zur Mulchsaat im Erzgebirgsvorland. Im Rahmen des Projektes »Landwirtschaftlicher Gewässerschutz« des LfULG wurden zur Rapsaussaat 2024 mehrere hängige Praxisflächen untersucht.
In der erosionssensiblen Jugendphase des Rapses wiesen die Streifensaatflächen im Mittel eine um 18 % höhere Bodenbedeckung als die Mulchsaatvarianten auf. Bodenabtrags- und Infiltrationsmessungen bei simulierten Starkniederschlägen (40 mm/h; durchgeführt von der TU Bergakademie Freiberg) ergaben für die Mulchsaatflächen einen doppelt so hohen Oberflächenabfluss und 30 % mehr Bodenabtrag als bei den Streifensaatvarianten. Besonders effektiv war die Streifensaat in hangschräger Bearbeitungsrichtung.
Zusätzlich zur erosionsmindernden und infiltrationsfördernden Wirkung, punktet die Streifensaat durch einen geringeren Arbeits- und Kraftstoffaufwand, da weniger Überfahrten nötig sind. Dies schont die Bodenwasserreserven, die für die Keimung von Winterraps entscheidend sind. Die untersuchten Streifensaatflächen wiesen im Mittel eine 22 % höhere Aufgangsrate und eine gleichmäßigere Bestandsentwicklung auf. Zudem ermöglicht die Technik die gezielte Platzierung von Unterfußdüngung, die das Jugendwachstum fördert.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen: Durch die streifenweise Bearbeitung bleibt ein Großteil der Fläche ungestört und die Bodenstruktur erhalten. Dadurch wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens bei Starkregenereignissen verbessert und der Bodenabtrag durch oberflächlich abfließendes Wasser reduziert. Gleichzeitig gewährleistet die Streifenbearbeitung gute Keimbedingungen für den Winterraps.
Angesichts der anhaltenden Niederschläge kann 2025 auch die bessere Befahrbarkeit unbearbeiteter Flächen bei hoher Bodenfeuchte ein zusätzlicher Vorteil der Streifensaat sein.
Autorin: Katharina Schmidt, AgUmenda GmbH