Pflanzenschutz: Feldmaussituation weiterhin im Auge behalten
Pflanzenschutz – Feldmaussituation weiterhin im Auge behalten
Erste Schlagkontrollen ergaben, dass die Feldmäuse regional wieder stärker aktiv werden. Besonders in den Feldrändern und mehrjährigen Futterflächen (Ackergras, Luzerne, Klee) ist eine Zunahme der belaufenen Bausysteme zu verzeichnen. Die Niederschläge bzw. die nassen Bodenbedingungen haben überwiegend keinen Entwicklungsstopp bewirkt. Nach einer längeren Pause ist mit einer ansteigenden Populationsentwicklung zu rechnen. Höchste Priorität haben weiterhin mechanische und biologische Maßnahmen. Eine gründliche Bodenbearbeitung vor der Aussaat, besonders bei den mehrjährigen Kulturen, kann eine Besiedlung der Flächen sehr wirkungsvoll abschwächen. Mit Hilfe von Sitzkrücken kann die Winterpopulation und damit die Sommervermehrung wirkungsvoll eingedämmt werden. Kontrollieren Sie Ihre Bestände und den Zustand der aufgestellten Sitzkrücken. Nur feststehende, stabile Sitzkrücken werden von den Greifvögeln angenommen. Die Querstange sollte ein Rundholz sein. Kontrollieren Sie rechtzeitig ihre Flächen auf Befall, besonders den Raps. Mit Hilfe der Lochtretmethode kann die Aktivität bestimmt werden. Dazu werden auf 250 m² alle Feldmauslöcher verschlossen und nach 24 Stunden auf Wiederöffnung kontrolliert. Nur bei Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte sollten die zugelassenen Rodentizide eingesetzt werden. Neben der Ausbringung mit Legeflinte ist der Einsatz einer Köderlegemaschine wieder möglich.
Dr. Michael Kraatz, LfULG