Statuserhebung zur genetischen Diversität in sächsischen Nutztierpopulationen am Beispiel Schwein

Projektlaufzeit 06/2009 - 03/2011

Projektziel:

Das neue Tierzuchtgesetz aus 2006 verpflichtet die zuständigen Behörden der Länder zu einem laufenden Monitoring der genetischen Diversität. Dies betrifft sowohl die unter Leistungszucht stehenden Populationen der Tierarten Rind, Pferd, Schwein, Schaf und Ziege, als auch die im Rahmen eines Erhaltungszuchtprogrammes bearbeiteten, gefährdeten Populationen. Derartige Monitoringprogramme basieren sowohl auf Leistungs- und Pedigreeinformationen aus der Leistungsprüfung, als auch auf Ergebnissen molekulargenetischer Untersuchungen.

Im Rahmen des Projektes ist vorgesehen, am Beispiel der Deutschen Landrasse beim Schwein eine Statuserhebung auf der Grundlage molekulargenetischer Untersuchungen unter Nutzung von SNP Markern durchzuführen. Die Ergebnisse fließen in Auswertungen zur genetischen Diversität in Nutztierpopulationen in Sachsen, auf Bundesebene sowie auf EU-Ebene ein. Gleichzeitig werden Schlussfolgerungen für die Gestaltung der Zuchtziele und Zuchtprogramme in Leistungszuchtpopulationen sowie in gefährdeten Populationen abgeleitet.

Projektergebnisse:

  • Die untersuchte Population weist eine sehr gute Vielfältigkeit an segreggierenden Allelen auf. Der durchschnittliche Heterozygotiegrad beträgt 0,36 pro Tier. Die Allelfrequenzen für das Minderheitenallel über alle untersuchten SNPs entsprachen mit 0 bis 0,5 den Erwartungen. Es wurden keine Loci mit Hauptgeneffekten gefunden.
  • Die Ergebnisse weisen für alle Merkmale auf die Wirkung mehrerer bis vieler Loci und damit auf komplexe genetische Determinanten hin.
  • Die Ergebnisse der Assoziationsanalyse sind für die untersuchten Merkmale der Mast- und Schlachtleistung interessant und geben gute Anhaltspunkte für in der Selektion zu nutzende genetische Effekte.
  • Die scharfe Abgrenzung der Regionen geringer Minderheitenallelfrequenz zu Nachbarregionen mit durchschnittlicher Allelfrequenz ist ein sicherer Hinweis darauf, dass eine Basiszuchtpopulation bestand, in die bereits vor vielen Generationen  weitere Tiere eingekreuzt wurden. Hinweise auf Einkreuzungen aus anderen Zuchtgebieten lieferten auch genomische Untersuchungen zu Populationssubstrukturen.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Roland Klemm

Telefon: 034222 46-2100

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: Roland.Klemm­@smul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Dr. Ulf Müller

Telefon: 034222 46-2106

Telefax: 034222 46-2199

E-Mail: ulf.mueller@smekul.sachsen.de

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