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Stickstoffeffizienz durch Sortenwahl im Weizen

Hintergrund

Weizenfeld mit blauem Himmel © Ulrike Meißner, LfULG.

Um Stickstoffverluste von landwirtschaftlichen Flächen zu reduzieren dürfen vor allem in Nitratgebieten weniger Düngemittel ausgebracht werden. Dies stellt die Qualitätsweizenproduktion vor große Herausforderungen. Ziel dieses Versuches ist es, stickstoffeffiziente Sorten zu identifizieren, die auch bei reduzierter Düngergabe vertretbare Erträge erzielen.

Fragestellung

Wie wirkt sich eine abgestufte N-Düngung (100 % DüV und 80 % DüV) auf den Ertrag, die Qualität und die N-Nutzung verschiedener Winterweizensorten aus?

Aufbau des Versuches

Versuchsfeld mit Weizensorten
Blick in die Versuchsanlage  © Diana Heuermann, LfULG.

Auf dem Versuchsfeld bei Großbuch im Landkreis Leipzig wurde ein Parzellenversuch mit 6 verschiedenen Weizensorten aus dem E-, A-, B- und C-Sortiment angelegt, deren N-Effizienz jeweils unter 2 Düngestufen (100 % N laut DüV und 80 % N laut DüV) getestet wurde.

Versuchstyp: Parzellenversuch

Anlage: Randomisierte komplette Blockanlage mit 4 Wiederholungen

Sorten und Düngestufen:

Prüfglied Weizensorte Qualität N-Düngeniveau
1 Exsal (DSV) E 100 % DüV = 210 kg N/ha
2 Exsal (DSV) E 85 % DüV = 180 kg N/ha
3 Jonte (Saaten Union) A 100 % DüV = 180 kg N/ha
4 Jonte (Saaten Union) A 80 % DüV = 145 kg N/ha
5 RGT Kreation (RAGT) A 100 % DüV = 180 kg N/ha
6 RGT Kreation (RAGT) A 80 % DüV = 145 kg N/ha
7 Absolut (IG Pflanzenzucht) A 100 % DüV = 180 kg N/ha
8 Absolut (IG Pflanzenzucht) A 80 % DüV = 145 kg N/ha
9 Complice (DSV) B 100 % DüV = 180 kg N/ha
10 Complice (DSV) B 80 % DüV = 145 kg N/ha
11 KWS Keitum (KWS) C 100 % DüV = 160 kg N/ha
12 KWS Keitum (KWS) C 80 % DüV = 130 kg N/ha

Prüfmerkmale:

  • Mängel nach Winter
  • Bestandesdichte
  • Chlorophyllgehalt über die Vegetationsperiode als Marker für die N-Aufnahme
  • NDVI (Normierter-Differenz-Vegetationsindex)
  • N-Gehalt der Pflanzen zum Ährenschieben
  • Kornertrag
  • Kornqualität (Rohprotein, Schüttdichte, Sedimentationswert, Tausendkornmasse)
  • N-Gehalt im Stroh zur Ernte
  • Nmin im Boden nach Ernte

Durchführungszeitraum: Oktober 2023 – Juli 2024

2024-2027 Wiederholung eines angepassten Versuches mit weniger Sorten, aber differenzierterer Düngestrategie

Versuchsdurchführung: LfULG, AgUmenda GmbH, BfUL, U.A.S. Jena, A&W FieldScreen GmbH

Aktueller Stand und Ergebnisse

Fazit 2024:

Der extreme Witterungsverlauf des Jahres 2024 (Kälteeinbruch Ende April, Trockenheit im Mai) begrenzte das Ertragsvermögen des Weizens in den Versuchsparzellen spürbar. Mögliche Sortenunterschiede und die Effekte einer abgestuften N-Düngung rückten unter diesen Bedingungen weitgehend in den Hintergrund.

Es wurde im Herbst 2024 ein angepasster Versuch mit weniger Sorten, aber differenzierterer Düngestrategie, angelegt. Ergebnisse dazu werden ab Ende 2025 auf dieser Seite einsehbar sein. Die Vorstellung des Versuches wird Gegenstand des regionalen Feldtages in Kleinbardau im Juni 2025 sein.

Vertiefende Informationen zum Versuch:

Kontakt

Eric Vierbeck (Raum Leipzig und Nordsachsen)
Telefon: 03525 - 999 9764
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