Wirtschaftlichkeit von Schafbetrieben
Wie viel verdienen Schäfer?
Beschreibung des Indikators
Der Indikator vergleicht das Einkommen von Schafbetrieben aus ausgewählten Bundesländern mit dem Einkommen aller ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe.
Abgeleitet vom Gewinn bzw. Jahresüberschuss zeigt das Einkommen den tatsächlichen Unternehmenserfolg ohne neutrale (zeitraumfremde, außerordentliche nicht unbedingt wiederkehrende) Aufwendungen und Erträge im abgelaufenen Wirtschaftsjahr zuzüglich dem Personalaufwand. Um Betriebe mit verschiedener Größe vergleichen zu können, wird der Wert auf betriebliche Arbeitskräfte bezogen. Die erforderlichen Daten werden aus den Buchführungsergebnissen der Landwirtschaft ermittelt.
Aussage des Indikators
Je höher das nachhaltig verfügbare Einkommen je Arbeitskraft ist, desto erfolgreicher wirtschaftet der Betrieb. Allerdings darf das Ordentliche Ergebnis zzgl. Personalaufwand nicht mit einem Jahreseinkommen eines abhängig Beschäftigten verwechselt werden, weil damit auch die Produktionsfaktoren Boden und Kapital entlohnt werden müssen. Somit verringern u. a. Pachtzahlungen oder die Anschaffung von Maschinen den tatsächlichen »Lohn«.
Die Höhe des ordentlichen Ergebnisses + Personalaufwand wird von den produzierten Tieren und Produkten, den Erzeugerpreisen, den Erträgen aus Agrarumweltleistungen, den laufenden Kosten der Produktion und dem Management beeinflusst.
Bewertung für Sachsen
Die wirtschaftliche Situation der spezialisierten Schafbetriebe – gemessen an der Kennzahl Ordentliches Ergebnis zzgl. Personalaufwand - hat sich im Trend der 17 zurückliegenden Jahre kaum verändert. In den Jahren 2005/06 bis 2021/22 wurde von den analysierten Betrieben ein durchschnittliches Ergebnis in Höhe von 26.900 €/Arbeitskraft erzielt. Dies entspricht 80 % des durchschnittlichen Niveaus aller Landwirtschaftsbetriebe in Ostdeutschland (33.500 €/Arbeitskraft) in dieser Zeit.
Die Zulagen und Zuschüsse je Arbeitskraft lagen im Durchschnitt der 17 betrachteten Jahre bei 36.000 €/Arbeitskraft, was 74 % über ihrem durchschnittlichen Ordentlichen Ergebnis zzgl. Personalaufwand lag. Dies zeigt die außerordentlich hohe Abhängigkeit der Schafhaltung von öffentlichen Transferleistungen.