Wirtschaftsgeflügel
Mit einem Anteil von rund 14 % am Produktionswert tierische Erzeugung nimmt die Geflügelhaltung (Geflügel und Eier) nach der Milchproduktion und der Schweineproduktion in Sachsen den dritten Platz ein.
Vom gesamten Produktionswert der Landwirtschaft im Freistaat sind 6,4 % der Geflügelhaltung zuzurechnen.
In der Eier-, Masthühner- und Putenproduktion ist ein hoher Organisationsgrad mit klarer Strukturierung in Form von Basiszucht, Vermehrung und Erzeugung zu finden.
Den Geflügelhaltern werden entsprechend des Bedarfes Praktikerschulungen und Anwenderseminare angeboten.
- Praktische Geflügelhaltung
- Sachgerechter Umgang mit Selektionstieren,
- Verarbeitung von Geflügelfleisch
Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gestartete Initiative
»Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl« veranlasste den Ausstieg aus dem routinemäßigen Kürzen der Schnabelspitze bei Legehennen. Die sächsischen Legehennenhalter setzen diese Initiative mit viel Engagement um.
Bezogen auf die gesamtdeutsche Eiererzeugung (12,3 Mrd. Eier) betrug im Jahr 2018 der sächsische Anteil 7,8 %.
Eier bieten den Verbraucherinnen und Verbrauchern Eiweiß zum günstigen Preis. Da Eiweiß aus Eiern auch für die Produktion von vegetarischen Produkten verwendet wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Bedarf an Eiern steigen wird.
Bei den Haltungsformen dominiert die Bodenhaltung, neben Freiland- und Ökohaltung. Neue Haltungsplätze entstehen in mobilen Haltungssystemen.
- zur Publikation »Die Legehenne«
- Änderung des Fütterungsregimes von Jung- und Legehennen zur Prophylaxe von Verhaltensstörungen
- Praxiserprobung zum Verzicht auf das Kupieren von Schnäbeln bei Legehennen
Untersuchungen zum Einfluss der Beleuchtung in Legehennenställen
Das Sehvermögen von tagaktiven Vögeln und damit auch des Wirtschaftsgeflügels unterscheidet sich sehr stark zu dem des Menschen. Im Gegensatz zum Menschen sehen Vögel neben den Farbkanälen Rot, Grün, Blau (Trichromasie) auch UV-Licht und Schillerfarben (Pentachromasie). Das Sehen im UV-Bereich dient ihnen u. a. zur Geschlechts- und Individualdifferenzierung sowie zur Futterbeurteilung. Bei Fehlen des UV-Anteiles in künstlichen Lichtquellen sieht das Geflügel seine Haltungsumgebung in der Komplementärfarbe, also in »Falschfarben«. Des Weiteren nehmen Vögel bei UV-Anteil im Lichtspektrum ihre Umgebung auch wesentlich heller wahr.
Aus Sicht der wissenschaftlichen Grundlagenforschung entsprechen Leuchtstofflampen ohne UV-Anteil im Lichtspektrum nicht den Anforderungen an eine tiergerechte Beleuchtung in Legehennenställen.
In Untersuchungen wird derzeit erforscht, inwieweit sich tageslichtähnliche Leuchtmittel (mit und ohne UV-Anteil) im Vergleich zu herkömmlicher Beleuchtung im Stall auf die Leistung, die Tiergesundheit und das Verhalten von Legehennen auswirken. Die ersten Ergebnisse liegen nun vor.
Gezielte Legepause oder induzierte Mauser und deren Nutzungsmöglichkeiten
Das Sprichwort vom hohen Wert junger Hühner und alter Kühe ist sicher jedem tierzüchterisch interessierten Menschen bekannt. Es hat nach wie vor im Interesse der Wirtschaftlichkeit dieser Tierarten seine Gültigkeit. Daher werden mehr als 98 Prozent aller Legehennen in Deutschland nur ein Legejahr genutzt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich aber auch eine gezielte Legepause und damit eine Verlängerung der Nutzungsdauer der Hühner lohnen. Lesen Sie dazu hier mehr.
Die Produktion von Masthühnern und Puten erfolgt im Rahmen einer ausgeprägten vertikalen Integration – von der Brüterei bis zur Schlachtung und Verarbeitung sowie mit eigenen Futterwerken – innerhalb weniger marktbestimmender Unternehmensgruppen.
Die Putenmast spielt im Gegensatz zur Hähnchenmast in Sachsen eine untergeordnete Rolle.
Die Gänsezucht und -mast hat in Sachsen eine lange Tradition, sie nimmt deutschlandweit einen vorderen Platz ein.
Die Mast von Pekingenten hat in Sachsen eine geringe Bedeutung.
Die Mast von Moschusenten und Mularden hingegen ist auf eine Vielzahl von Betrieben, überwiegend mit kleinen Beständen verteilt. Sie dienen überwiegend der Direktvermarktung.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 74: Tierhaltung
Marleen Paulick
Telefon: 034222 46-2224