WSM300 - »Verbesserte Ansätze für Wasser- und Stoffstrommanagement in intensiv genutzten kleinen Einzugsgebieten auf der Grundlage von integrierten Nutzen- und Risikobewertungen«

Das Projekt wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Hintergrund

Die EU stellt sich durch die Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) die Aufgabe, den guten ökologischen Zustand der Gewässer herzustellen bzw. zu erhalten und fordert die Aufstellung von Bewirtschaftungsplänen für komplexe Flusseinzugsgebiete.

Integrierte Planung im Sinne der EU-WRRL soll im Rahmen des Projektes auf die Ebene kleinerer (bis 300 km2)  Einzugsgebiete heruntergebrochen werden, da hier die Umsetzung konkreter Maßnahmen erfolgt. Es gibt bereits eine Vielzahl bewährter und innovativer wasserwirtschaftlicher Einzelmaßnahmen. Eine nachhaltige wasserwirtschaftliche Planung muss aber u.a. technische, ökologische, wirtschaftliche und soziale Zielsetzungen integriert berücksichtigen. Diese Aufstellung von Strategien für das Management von Wasser- und Stoffströmen in Einzugsgebieten ist eine äußerst komplexe und konfliktreiche Situation. 

Ziel

Für die Aufstellung von ganzheitlichen Bewirtschaftungspläne und integrierten Planungen fehlten bisher geeignete Werkzeuge. Im Rahmen des Projektes wurde eine Methodik erarbeitet und in ein Werkzeug umgesetzt, welche die integrierte wasserwirtschaftliche Planung in kleinen Einzugsgebieten mit einer Fläche bis ca. 300 km2 unterstützen.

Durch das im Projekt zu entwickelnde Entscheidungshilfesystem (Decision Support System) konnte die Effektivität des Planungsablaufes und die effiziente Verwendung der verfügbaren Mittel verbessert werden.

Das Entscheidungshilfesystem (DSS) enthält im wesentlichen folgende Bausteine :

  • Geographisches Informationssystem
  • Zeitreihenverwaltung
  • Modelle
  • Formalisierte Bewertungsverfahren
  • Werkzeuge zur Darstellung, Textverarbeitung
  • Hinweise zu gesetzlichen Regelungen, Regelwerken etc.

Die Bedienung eines DSS erfordert ausdrückliche Erfahrung sowohl in fachlicher Hinsicht als auch im Umgang mit den darin enthaltenen Werkzeugen. Gerade im Hinblick auf den sinnvollen Einsatz von Modellen ist unbedingt vor allzu vereinfachten und vereinfachenden Ansichten zu warnen. Andererseits soll  großer Wert auf die anschauliche Aufbereitung der entscheidungsrelevanten Informationen gelegt werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Entscheidungshilfe können die Fachbehörden wissensbasiert und unter Berücksichtigung verschiedener Interessen Maßnahmenprogramme für Bewirtschaftungspläne von Flussgebieten gemäß EU-WRRL erstellen. Zielgruppe sind demgemäß Entscheidungsträger der Wasserwirtschaft sowie planende Experten, die die eigentlichen Untersuchungen im Hinblick auf Erfolg versprechende Szenarien durchführen.

Projektpartner

In dem Projekt arbeiteten unterschiedliche Institutionen zusammen. Unter Leitung der SYDRO Consult GbR (Darmstadt) wurden in die Untersuchung die Technische Universität Darmstadt, die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH (Berlin), die Technische Universität Berlin und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Leipzig) eingebunden.

Die insgesamt ausgewählten drei Fallstudien unterschieden sich deutlich in ihren Eigenschaften des Landschaftsraumes und hinsichtlich der bestehenden Flächennutzungen und den damit verbundenen Problemstellungen. Die sehr unterschiedlich geprägten Beispiele trugen zur Entwicklung der universellen Methodik und der Werkzeuge bei. Dadurch wurde eine Übertragbarkeit auf andere Einzugsgebiete bzw. der Einsatz im Rahmen der ganzheitlichen Vorgabenerfüllung der EU-Wasserrahmenrichtlinie gewährleistet.


Fallstudie Saidenbach
Der Projektpartner Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie   bearbeitete die Fallstudie Saidenbach und beschäftigte sich insgesamt mit den land- und forstwirtschaftlichen Fragestellungen im Hinblick auf den Bodennährstoff- und Wasserhaushalt.

Fallstudie Panke
Der Flachlandfluss Panke entwässert im Nordosten Berlins und im angrenzenden Brandenburger Umland ein Einzugsgebiet von ca. 250 km2. Das Einzugsgebiet ist stark urban geprägt und die Durchgängigkeit ist durch zahlreiche Querbauwerke, Verrohrungen und Durchlässe stark eingeschränkt.

Fallstudie Modau
Das ca. 200 km2 große Einzugsgebiet der Modau befindet sich am südlichen Rand des Rhein-Main-Gebietes. Es ist z.T. sehr stark besiedelt und wird weiterhin aufgrund der günstigen Landschaftsraumausstattung intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Mehr zu den Fallstudien Panke und Modau sowie die entsprechenden Anschriften der Projektpartner können Sie auf der Projekthomepage erfahren.

 

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 72: Pflanzenbau

Dr. Kerstin Jäkel

Telefon: 035242 631-7200

Telefax: 035242 631-7299

E-Mail: Kerstin.Jaekel@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

Referat 72: Pflanzenbau

Dan Paul Zederer

Telefon: 035242 631-7208

Telefax: 035242 631-7099

E-Mail: Dan.Zederer@smul.sachsen.de

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