Hauptinhalt

Einfluss ackerbaulicher Nutzung auf den Bodenwasserspeicher - Hochwasserschutz

Da die Landnutzung in einem Wassereinzugsgebiet einen großen Einfluss an der Hochwasserentstehung hat, sollten Hochwasserschutzmaßnahmen nicht erst im Bach bzw. Fluss ansetzen. Der dominierenden Flächennutzung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die dominierende Flächennutzung in Sachsen ist die Landwirtschaft (56 % der Gesamtfläche).
Landwirtschaftlich genutzte Böden können, im Gegensatz zu versiegelten Flächen, während Niederschlägen große Wassermengen aufnehmen und über längere Zeit speichern. Schneller und demzufolge hochwasserverschärfend wirkender Oberflächenabfluss tritt im Vergleich zu den versiegelten Flächen in der Regel in deutlich geringerem Maße auf. Ein großer Anteil des im Boden gespeicherten Wassers wird über die Bodenoberfläche sowie über die Kulturpflanzen durch Verdunstung wieder an die Atmosphäre abgegeben. Ein kleinerer Anteil bewegt sich dem Grundwasserkörper zu und trägt deshalb zeitlich verzögert zum Abflussgeschehen bei.
Die Art und Weise der ackerbaulichen Nutzung selbst wirkt sich auf die Abflussbildung aus (Verdunstung, Infiltration, Oberflächenabfluss, Volumen und Auffüllung des Bodenwasserspeichers, Wasserleitfähigkeit des Bodens). Hochwasserereignisse werden deshalb bereits in ihrer Entstehung durch veränderte Abflussmengen und Abflussgeschwindigkeiten von Ackerflächen beeinflusst. Diese Beeinflussung erfolgt insbesondere durch unterschiedliche:

  • Bodenbearbeitung,
  • Fruchtfolgen,
  • wasserretentionsfördernde Strukturen,
  • Dichtlagerung landwirtschaftlich genutzter Böden und
  • Anteile an entwässerten Flächen (Dränung).

Im Folgenden wird erläutert, wie sich diese Punkte auf die Abflussbildung auswirken sowie eine möglichst effiziente Ausnutzung des Bodenwasserspeichers zur Rückhaltung von Niederschlagswasser im Sinne eines vorbeugenden Hochwasserschutzes erzielt werden kann.

zurück zum Seitenanfang