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Etablierung einer Energieholzanlage im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch

Projektlaufzeit:
03/2007 – 05/2011

Projektziel:

Demonstration einer nachhaltigen und ökologischen Energieholzproduktion (Hackschnitzel) vom Anbau über die Ernte und Trocknung bis hin zur energetischen Verwertung.

Im Einzelnen:

  • Praxisrelevante Demonstration des Anbaus schnellwachsender Baumarten im Kurzumtrieb auf einer Fläche von 10 Hektar unter den Bedingungen geringer Jahresniederschläge,
  • Gewinnung von Aussagen zum optimalen Anbauverfahren von Pappeln und Weiden,
  • Ernte und Trocknung der Hackschnitzel im Betrieb,
  • Umsetzung der alternativen Energiekonzeption des Lehr- und Versuchsgutes Köllitsch.

Projektergebnisse:

Der Anbau schnellwachsender Baumarten im Kurzumtrieb zur Hackschnitzelproduktion ist auch unter den Bedingungen des mitteldeutschen Trockengebiets möglich und wirtschaftlich.

Die Pappelsorten »Max«, »Hybride 275« sowie die Weidensorte »Inger« sind nach den vorliegenden Ergebnissen für den Anbau unter diesen Bedingungen geeignet.

Bei der sortenweisen Ernte konnten bei Pappeln nach einer Standzeit von drei Jahren bis zu 7 t TM/ha*a (»Hybride 275«, »Max«) geerntet werden. Die Weidensorte »Inger« erzielte nach vier Standjahren bis zu 5,2 t TM/ha*a. Die erzielten Wachstumsparameter und Erträge zeigten deutliche Beeinflussungen durch die Bodenqualität.

Bei der Etablierung der Kurzumtriebsplantage wurden folgende Erfahrungen gesammelt:

  • höchstes Augenmerk ist der Bestandesetablierung und der Pflege in den ersten zwei Standjahren zu widmen,
  • die Standorteignung hat entscheidenden Einfluss auf Bestandesbildung und Ertrag,
  • hohe Pflanzgutqualität ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bestandsetablierung,
  • bei der Pflanzung ist ein vollständiger Bodenschluss der Steckhölzer zu sichern,
  • Anwendung von Bodenherbiziden im Vorauflauf (zweikeimblättrige Unkräuter) und Gräserherbiziden während der Vegetationszeit in Abhängigkeit vom Bedeckungsgrad,
    Anwuchsbewässerung bei anhaltender Vorsommertrockenheit,
  • Pappelsorte »Beaupre« ist für den Anbau nicht zu empfehlen (Pappelrostbefall),
  • in der Bestandsdichte bestanden leichte Vorteile zu Gunsten der geprüften mittleren Baumzahl (12.000 Bäume/je ha) gegenüber 16.000 Bäumen/ha.

Die Ernte mit Feldhäcksler und Holzerntevorsatz erwies sich als technisch sicher und erzielte sehr gute Hackgutqualitäten. Die getestete apparatelose Trocknung der geernteten Hackschnitzel mit dem »Dombelüftungsverfahren« in einem Durchfahrtsilo ist eine energie- und kostensparende Option für Landwirtschaftsbetriebe.

Die floristische Aufnahme belegte Vorteile der Kurzumtriebsplantage gegenüber einjährigen Ackerkulturen, aber auch die diesbezüglich größeren Vorteile von Streifenanlagen schnellwachsender Baumarten oder Naturschutzhecken.

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