Landnetz

Projektlaufzeit: 01.09.2019 – 31.12.2024

Projektziel

  • Erprobung digitaler Kommunikations- und Cloudtechnologien unter Wahrung der Datensouveränität.
  • Analyse von Anwendungsfällen: Systematische Untersuchung und Ermittlung der notwendigen Kommunikationsbedarfe.
  • Technische Umsetzung: Planung, Konzeption und Bereitstellung mobiler 5G-Campusnetze als Kommunikations- und Cloudinfrastruktur.
  • Erprobung digitaler Technologien: Einsatz und Weiterentwicklung verschiedener Technologien in den Bereichen Pflanzenbau, Tierhaltung, Obstbau und öffentlicher Straßenverkehr.
  • Entwicklung von Geschäftsmodellen: Erstellung von Transferangeboten und Umsetzung eines breit angelegten Wissenstransfers.

Projektergebnisse aus der praktischen Erprobung digitaler Technologien

Durchgängige Digitalisierung und Vernetzung zur Prozessoptimierung in der Tierhaltung:

  • Der Einsatz von Assistenzsystemen führte in den Projektbetrieben zu einer Optimierung vieler Prozesse.
  • Durch den Einsatz von Sensoren konnten Veränderungen in der Herde sowie bei einzelnen Tieren früher erkannt werden. Allerdings variierte die Sensitivität und Spezifität der Ergebnisse je nach Sensor und Algorithmus.
  • Die automatisierte und einzeltierspezifische Fütterung von Saugkälbern wird für größere Betriebe empfohlen.
  • Ein durchgängiges Datenmanagement, das vom Kalb bis zur Milchkuh reicht, konnte nicht erreicht werden.
  • Die Datenweitergabe wurde teilweise über die ADIS/ADED-Formate realisiert.
  • Besonders bei jungen Firmen (Start-ups) war die Unterstützung bei der Inbetriebnahme und Nutzung der digitalen Technologien oft unzureichend.

Durchgängige Digitalisierung und Vernetzung zur Prozessoptimierung im Pflanzenbau

  • Die Wetterdatenerfassung mit IoT-Stationen konnte gut in die Betriebsabläufe integriert werden. Dies erleichterte die Einschätzung der Befahrbarkeit und der nutzbaren Feldkapazität und unterstützte die Entscheidungsfindung durch digitale Technologien.
  • In der teilflächenspezifischen Aussaat zeigten sich Unterschiede zwischen verschiedenen Anbietern. Praktiker schätzten vor allem den geringen Zeitaufwand bei der Erstellung und Bearbeitung der Karten. Die Versuche ergaben einen geringen Mehrertrag bei der variablen Aussaat.
  • Die getesteten Technologien wie Gelbschalen, Pheromonfallen und der Feldroboter erfüllten die Erwartungen nicht und sind für die praktische Landwirtschaft nicht empfehlenswert.
  • Viele der getesteten Technologien konnten nur teilweise in die bestehenden Systeme der Betriebe eingebunden werden. Derzeit sind Stand-alone-Lösungen noch in der Überzahl.
  • Eine Datenweitergabe wurde teilweise über das ISOXML-Format realisiert.
  • Die Unterstützung bei der Inbetriebnahme und dem Einsatz der untersuchten digitalen Technologien war häufig unzureichend.

Partizipationsstrategien und Öffentlichkeitsarbeit

  • Wissenstransfer zum Thema Digitalisierung sollte in praxistaugliche Formate gebracht werden, damit Praktiker den Nutzen und die Anwendung besser verstehen können.
  • Digitale Produkte setzen sich nur dann durch, wenn sie einen sichtbaren Mehrwert bieten, funktionssicher sind und eine einfache Installation und Anwendung gewährleisten.

Wertschöpfung, Bewertung, Transfer und Evaluation

  • Ein Bewertungsschema wurde entwickelt, um digitale Technologien in der praktischen Landwirtschaft zu analysieren.
  • Die Bewertung ergab, dass viele der beworbenen Eigenschaften und Vorteile der untersuchten Technologien in der Praxis nicht eingehalten werden konnten.

Schlussfolgerungen

Die Digitalisierung der Landwirtschaft erfordert eine zuverlässige, breitbandige Vernetzung, doch ländliche Regionen in Deutschland haben oft unzureichende Mobilfunkabdeckung. Das Projekt LANDNETZ untersuchte Strategien für durchgängige Vernetzung und effizientes Datenmanagement, wobei ein 5G-basiertes digitales Testfeld geschaffen wurde. Die Projektergebnisse verdeutlichen den Einfluss und die Herausforderungen digitaler Lösungen in der Landwirtschaft und Tierhaltung sowie die Notwendigkeit benutzerfreundlicher und effektiv integrierbarer Technologien.

 

 

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