Fütterung von Jung- und Legehennen

Änderung des Fütterungsregimes von Jung- und Legehennen zur Prophylaxe von Verhaltensstörungen

Projektlaufzeit:

01/2018 - 12/2020

Projektziel:

Ziel dieses Projektes war es, verschiedene Futtermittel bzw. Rohfaserträger auf den optimalen Rohfasergehalt im Legehennenfutter zu testen und damit Möglichkeiten zur Verbesserung des Tierwohls aufzuzeigen.

Projektergebnisse:

  • Die begleitenden Untersuchungen wurden in unterschiedlich großen Anlagen mit verschiedenen Haltungssystemen durchgeführt. Insgesamt 18 Herden in vier sächsischen Legehennenbetrieben (zwölf Herden in Bodenhaltung und 6 Herden in Freilandhaltung) wurden untersucht. In allen teilnehmenden Herden wurden unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.
     
  • Bei Federpicken und Kannibalismus handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen. Es zeigte sich wie in vorangegangenen Untersuchungen, dass bei allen Betrieben das betriebliche Management ein genauso ausschlaggebender Faktor für die erfolgreiche Haltung von nicht schnabelkupierten Herden wie die Fütterung ist.
     
  • Als eine erfolgversprechende Maßnahme in der Fütterung wird die Erhöhung des Gehaltes an Pflanzenfaser im Alleinfutter angenommen, wobei andererseits negative Auswirkungen auf zootechnische Merkmale (Futterverwertung, Legeleistung) befürchtet werden.
     
  • Die Umsetzung dieser Empfehlung in der Praxis ist jedoch sehr zurückhaltend, da befürchtet wird, dass der notwendige Fütterungserfolg ausbleibt. Aus diesem Grund sollte im Rahmen dieses Praxisexperiments in Zusammenarbeit mit sächsischen Legehennenhaltern und deren Partnern aus der Mischfutterindustrie geprüft werden, inwieweit unter Praxisbedingungen bei einer Anhebung des Rohfasergehaltes auf 50 – 60 g/kg Im Legehennenalleinfutter Effekte auf den Fütterungserfolg im Allgemeinen und ausgewählte Tierwohlindikatoren im Speziellen auftreten.
     
  • Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die betrieblichen Gegebenheiten und die Bewirtschaftung der Herden stärker auf die gewählten Tierwohl- und Leistungsparameter gewirkt haben, als die realisierten, moderat erhöhten Fasergehalte über das Alleinfutter.
     
  • Die Wirkung der Faserkonzentration des Futters war letztlich jedoch umso höher, je niedriger das Ausgangsniveau bzw. je größer die Differenz zwischen Ausgangsniveau und Versuchsniveau im Fasergehalt war.
     
  • Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass ein erhöhter Rohfaseranteil im Futter helfen kann, das Risiko für das Auftreten von Federpicken bei Legehennen zu reduzieren ohne Leistungseinbußen zu haben. Erschwerende Bedingungen bei einer optimalen Haltung der Herde sind unzureichende Uniformitäten und Gewichtsentwicklungen unterhalb der Empfehlungen des jeweiligen Zuchtunternehmens
     
  • Es zeigt sich, dass alle verwendeten Rohfaserträger, Weizenkleie, Haferschälkleie, Gerstenkleie, Lignozellulose, Rapsextraktionsschrot und Sonnenblumenextraktionsschrot, geeignet sind, den Rohfasergehalt im Legehennenalleinfutter einzusetzen, ohne Leistungseinbußen zu verzeichnen.
     

Das optimale Management eines Betriebes ist letztendlich ausschlaggebend für die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus

Anprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 74: Tierhaltung

Marleen Paulick

Telefon: 034222 46-2224

E-Mail: Marleen.Paulick@smekul.sachsen.de

Partner im Projekt

Sächsicher Geflügelwirtschaftsverband e.V.

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