Hauptinhalt

Miscanthus, Rutenhirse u.a.

Miscanthusanbau

Miscanthus x giganteus (Miscanthus sinensis x Miscanthus sacchariflorus) ist ein ausdauerndes Süßgras, das aus dem subtropischen-tropischen Klimaraum stammt.

Sein Anbau bewegt sich in Deutschland mit insgesamt 320 ha noch im Pilotmaßstab.

Gestützt auf eine intensive angewandte Forschungsarbeit in den letzten 10 Jahren werden Anbautechniken vorgestellt, die eine erfolgreiche Etablierung und langjährige Nutzung ( ³ 20 Jahre) als Industrie- und Energiepflanze unter den Standortbedingungen des gemäßigten Klimaraumes sichern.

Für ein breites Spektrum bodenklimatischer Verhältnisse werden Ergebnisse langjähriger Ertragsuntersuchungen (12 - 14 Jahre) vorgestellt. Sie zeigen, dass Miscanthus x giganteus langjährig über eine sehr hohe standortbezogene Ertragsleistung von 12 - 24 t TM/ha verfügt. Miscanthus erlaubt dabei eine sehr extensive Bestandesführung ohne Pflanzenschutz und bei sehr geringem Nährstoffeinsatz. Es werden die abbrandtechnischen Eigenschaften des Erntegutes (trockene blattfreie Halme) erläutert und eine Kostenkalkulation des Anbaus für Jungpflanzen und Rhizome vorgenommen. Eine Kalkulation für Kleinfeuerungsanlagen zeigt die Konkurrenzfähigkeit von Miscanthuspellets als Brennstoff auf.

Zum Abschluss werden stoffliche und energetische Verwertungsansätze vorgestellt.

Schnellwachsende Pflanzenarten wie das Schilfgras Miscanthus oder auch Hanf als Rohstoff für die Produktion biobasierter Chemikalien stehen im Fokus eines von EU und Industrie finanzierten Projektes.(Uni Hohenheim)
Kunststoff-Bausteine aus Chinaschilf (biooekonomie.de)

erntereifer Winterhanf, zur Textilfaserverarbeitung
Winterhanf als Zwischenfrucht  © Uni Wuppertal, FNR-Projekt

Der Hanf wurde im Praxisversuch als Winterzwischenfrucht und zum direkten Vergleich auch im Hauptfruchtanbau ("Sommerhanf") angebaut. Die Aufbereitung der Hanffaser konnte technisch sehr gut vollzogen werden. Die Qualität der erzielten Hanffaser wird als außerordentlich hoch eingeschätzt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Faserbündel sowohl des Sommer- als auch des Winterhanfs bezüglich der Faserbündelbreite, der Zugfestigkeit, des Zugmoduls und der Bruchdehung in die Spannbreite der in der Literatur angegebenen Daten fielen und auch mit jenen des "Sommerhanfes" ebenbürtig waren (Ausnahme Zugfestigkeit Winterhanf). Die erzielten Hanfqualitäten wurden erfolgreich in den Produktionsprozess integriert und in verschiedenen Anwendungen für hochwertige Produkte wie Türverkleidungen o.ä. Teile für Automobile genutzt.

neue Saatgutmischung aus Mais und Stangenbohnen als Energiepflanzengemisch © FNR eV

Mais ist seit mehreren 1.000 Jahren die wichtigste Nutzpflanze in vielen Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas. Traditionell wird er dort nicht alleine, sondern in Mischkultur angebaut, häufig zum Beispiel mit Stangenbohnen und Kürbissen. Beim Anbau würde man die Vorteile des Maises wie hohe Erträge und eine etablierte Erntetechnik weitgehend beibehalten und Substrate für Biogasanlagen ließen sich so vielfältiger und insektenfreundlicher gestalten Zusätzlich könnte die Bohne als Leguminose potenziell Stickstoff in das System einbringen.

In BMEL/FNR-Projekten wurden erste Selektions- und züchterische Arbeiten durchgeführt, um Mais und Stangenbohnen wieder fit für den Mischanbau zu machen. Auf Grundlage dieser Arbeiten wurde inzwischen eine für den Mischanbau gut geeignete, kleinkörnige und phasinarme Stangenbohnen-Sorte "WAV 612" selektiert, die in 2019 für den praktischen Anbau zur Verfügung steht. In weiteren BMEL/FNR-Vorhaben wurde das System anbautechnisch optimiert, einmal für den konventionellen und einmal für den ökologischen Anbau.

zurück zum Seitenanfang