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Anbau schnellwachsender Baumarten

Pappel- und Weidenanbau im Kurzumtrieb

Kurzumtriebsplantage (KUP), hier Pappelanbau, Foto: LfULG 

Der Anbau schnellwachsender Baumarten im Kurzumtrieb ist eine spezielle Produktionsrichtung der Landwirtschaft. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass im drei- bis zwanzigjährigen Umtrieb Schwachholzpartien für den Brennstoff- und Industrieholzmarkt erzeugt werden. Für diese Anbauform kommen Laubbaumarten (für den Anbeu in der landwirtschaft zugelassene Arten) in Frage, die vor dem 20. Lebensjahr einen hohen jährlichen Biomassezuwachs entfalten. Unter den Bedingungen des gemäßigten europäischen Klimaraumes erweisen sich Pappel- und Weidenarten besonders geeignet.

Sie sind über Steckhölzer leicht vermehrbar, besitzen ein rasches Jugendwachstum sowie gutes Stockausschlagvermögen. Darüber hinaus ermöglichen sie den Aufbau dichter Pflanzenbestände. Die Etablierung von Kurzumtriebsplantagen (KUP) schreitet nur langsam voran. Die Anlage einer KUP hat vielfältige Vorteile für Umwelt und Landwirtschaft. Neben einer regionalen Wertschöpfung können viele ökologische Vorteile genutzt werden. Allerdings bestehen auch Hemmnisse, die der nachhaltigen Etablierung von KUP entgegenstehen. Das Fehlen verlässlicher politischer Rahmenbedingungen und der erheblichen bürokratische Aufwand wirken nicht eben förderlich für die Etablierung von KUP. Wesentlicher Hinderungsgrund für den Einsteig der landwirtschaft in den KUP-Anbau ist allerdings die bisher unzureichende Absicherung der Wirtschaftlichkeit von Anbau, Verarbeitung und Vermarktung der KUP-Erträge. Deshalb ist der Anteil an KUP-Flächen in Sachsen mit zur Zeit etwa 245 ha (Agrarbericht Sachsen 2017), entsprechend 0,03 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, relativ gering.

Bei der Baumartenverteilung dominiert die Pappel mit ca. 57 Prozent, gefolgt von der Weide mit ca. 36 Prozent. Mit etwa 6 Prozent nimmt die Robinie einen geringen Anteil ein. Verschwindend gering ist der Anteil der weiteren zugelassenen Baumarten wie Birke, Erle, Esche und Eiche. Insgesamt gibt es bisher 37 Betriebe in Sachsen, die dabei sind, Erfahrungen mit der Bewirtschaftung von KUP zu sammeln. Noch längst sind nicht alle Fragen zum Anbau und zur Verwertung geklärt. Bei einer Umfrage äußerten die Landwirte, dass noch erheblicher Beratungs-, Informations- und Forschungsbedarf besteht.

Forschung und Entwicklung zur Etablierung von KUP

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bemüht sich im Rahmen einer ganzen Reihe von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gemeinsam mit Forschungseinrichtungen in Sachsen und anderen Bundesländern darum, Lösungen für die im Zusammenhang mit der Etablierung von KUP noch bestehenden Probleme zu erarbeiten.

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