Pflanzenschutz: In Getreide Erdfloharten, Blattläuse und Getreidehähnchen beachten
Pflanzenschutz
In Getreide Erdfloharten, Blattläuse und Getreidehähnchen beachten
Im Getreide können drei Erdfloharten auftreten. Wie im Raps und in den Zuckerrüben wird auch hier ein Reifungsfraß durchgeführt. Besonders auffällig ist derzeit der Befall in der Sommergerste. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass dieser Fraß von den Pflanzen bisher gut kompensiert werden konnte. Weiterhin sind Kontrollen auf Blattläuse in den Winter- und Sommergetreidebeständen wichtig.
Adulte Getreidehähnchen mit Eiablagen werden verbreitet in den Getreidebeständen festgestellt. In Sachsen wurden beim Rothalsigen Getreidehähnchen zwei Arten bestimmt, Oulema melanopus und Oulema duftschmidi, die sich genetisch unterscheiden. Das zu beachtende Problem der beiden Arten äußert sich in der Empfindlichkeit gegenüber den Pyrethroiden. Dazu wurden Resistenzuntersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Art Oulema duftschmidi unempfindlich gegenüber den Insektizidmaßnahmen ist. Das Verschieben des Verhältnisses der beiden Arten zueinander hat begonnen. Die empfindliche Getreidehähnchen-Art Oulema melanopus wird von O. duftschmidi verdrängt und die chemischen Bekämpfungserfolge bleiben aus.
Deshalb ist es besonders wichtig, Insektizidmaßnahmen nur gegen die Larven und bei Erreichen des Bekämpfungsrichtwertes durchzuführen.
Bekämpfungsrichtwerte Getreidehähnchen: Boniturort: Fahnenblatt
Winterweizen, Sommergerste: 50 % befallene Fahnenblätter oder 1 Larve an 2 Fahnenblättern
Hafer: 70 % befallene Fahnenblätter oder 1 Larve am Fahnenblatt
Dr. Michael Kraatz, LfULG