Pflanzenschutz: Kartoffel – Krautfäule und Alternaria-Befall; Zuckerrüben – Blattkrankheiten
Das LfULG rät
Pflanzenschutz
Kartoffel – Weiterhin Infektionsgefahr durch Krautfäule und zunehmender Alternaria-Befall
Bedingt durch die weiterhin wechselhafte Witterung mit örtlichen Gewitterereignissen wird der Infektionsdruck mit Krautfäule hoch bleiben. Im Rahmen des Krautfäulemonitorings gab es weitere Befallsmeldungen (siehe www.isip.de Entscheidungshilfen- Hackfrüchte- Kartoffeln- Krautfäule-Befallserhebungen). Wichtig ist der Wechsel der sporiziden Produkte (z. B. 0,4 l/ha Fluazinam-Produkt oder 0,5 l/ha Ranman Top oder 0,5 l/ha Leimay) zwischen den Maßnahmen sowie das volle Ausschöpfen der maximal zulässigen Aufwandmenge. Werden frische Infektionen ermittelt, muss eine Stoppspritzung im Abstand von ca. 3 Tagen eingeplant werden. Für eine Stoppspritzung eignen sich am besten Cymoxanil-haltige Fungizide mit einem entsprechendem sporiziden Partner. Eine zweite Stoppspritzung muss im Abstand von 3-4 Tagen erfolgen.
Alternaria wurde in den letzten Wochen gefördert durch Stressphasen, wie z. B. hohe Temperaturen, langanhaltende Trockenheit und nachfolgenden Niederschlägen mit zum Teil auch höheren Befallshäufigkeiten bonitiert. In Abhängigkeit vom Infektionsdruck und der Sortenanfälligkeit sind im Rahmen der Phytophthora-Behandlungen insbesondere bei späten Sorten Alternaria-Spezialfungizide, wie Ortiva, Signum, Revus Top, Dagonis, Narita, Propulse oder Belanty einzugliedern. Dabei gilt zu beachten, dass Belanty, Dagonis, Narita, Ortiva, Propulse keine Krautfäulewirkung haben. Von den beiden Präparaten Signum und Ortiva sollten aus Gründen der Resistenzvorsorge nur noch eines von beiden verwendet werden. Wichtig ist auch, es nur einmal in der Saison und nicht direkt in einer Epidemiephase zu nutzen.
Zuckerrüben – Auf Blattkrankheiten achten
Die schwülwarme Witterung mit einem Wechsel von feuchten und sonnigen Phasen bei tropischen Temperaturen waren gute Bedingungen für Infektionen durch Cercospora und weitere Blattkrankheiten in Rüben. Auf den Monitoringflächen wurden erste Cercospora-Blattflecken festgestellt, zumeist mit einem Anteil deutlich unterhalb des Bekämpfungsrichtwertes von 5 % befallener Blätter. Es bleibt wichtig, die eigenen Rübenflächen regelmäßig zu bonitieren und zu handeln sobald der aktuelle Bekämpfungsrichtwert erreicht ist. Bis 31.7. gilt noch der Bekämpfungsrichtwert von 5% befallenen Blättern. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung beim Fungizideinsatz empfehlen wir das Cercospora-Prognosemodell sowie das Monitoring zu Blattkrankheiten unter www.isip.de.
Dr. Michael Kraatz, LfULG