02.10.2024

Pflanzenschutz: Schädlinge in Getreide

Das LfULG rät

Pflanzenschutz: Befallskontrollen zum Auftreten von Schädlingen in Getreide

Erste früh gesäte Wintergerste und Winterweizen befinden sich in der Auflaufphase. Auf diesen Flächen werden ab sofort regelmäßige Kontrollen auf Blattlausbefall erforderlich. Bei den Kontrollen muss auch in die noch eingerollten Blattscheiden geschaut werden, da dort die Blattläuse oft versteckt sitzen. Bei Sonneneinstrahlung sind die Läuse auch als Schatten gut sichtbar. Insektizidmaßnahmen gegen Blattläuse sind erst bei ausreichender Entwicklung des Getreides und nach Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte gerechtfertigt:

  • 10 % befallene Pflanzen bei Frühsaaten
  • 20 % befallene Pflanzen bei Normalsaaten.

Gleichzeitig ist bei den Bestandeskontrollen auf Fritfliegenlarven und Larven des Getreidelaufkäfers zu achten. Durch den Fraß der glasig-weißen Fritfliegenlarven vergilbt das Herzblatt und lässt sich leicht herausziehen.

Frühsaaten, enge Getreidefruchtfolgen und eine verspätete bzw. unterlassene Stoppelbearbeitung fördern den Befall durch Getreidelaufkäfer in Getreide und Gräser (auch in Mischungen). Zum typischen Schadbild der Larven des Getreidelaufkäfers gehören zerkaute, ausgefranste Getreideblätter, welche zum Teil in die Erdröhren hineingezogen werden. Ein gutes Nahrungsspektrum bieten auch die Keimlinge von gerade auflaufendem Getreide. Die Larven verbergen sich tagsüber in den Erdröhren und fressen nur in den Abend- und Nachtstunden. Der Larvenfraß wird erst vor Winter eingestellt, wenn die Bodentemperatur unter 1 Grad Celsius sinkt. In Neuansaaten liegt der Bekämpfungsrichtwert im Herbst bei 3 bis 7 geschädigten Trieben je m².

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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