Pflanzenschutz: Schädlingen und Krankheiten in Raps
Das LfULG rät
Pflanzenschutz: Befallskontrollen zum Auftreten von Schädlingen und Krankheiten in Raps kontinuierlich fortsetzen
Die Entwicklung des Winterrapses weist immer noch eine sehr weite Streuung auf. Örtlich war in den vergangenen Tagen noch eine verstärkte Aktivität der Rapserdflöhe zu verzeichnen. Die Gelbschalen sind weiterhin in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und bei entsprechender Pflanzenhöhe über den Bestand zu platzieren. Rüsselkäfer sind vorerst nur sehr vereinzelt in den Gelbschalen zu finden. Dabei handelt es sich meist um den Gefleckten Kohltriebrüssler, Kohlschotenrüssler oder im Einzelfall um Kohlgallenrüssler
In vielen Rapsbeständen ist ein starker Befall mit Blattläusen, blattunterseits auch in Koloniebildung zu finden. Bei einem sehr starken Blattlausauftreten können diese als Direktschädling die Bestandsentwicklung beeinträchtigen. Die Grüne Pfirsichblattlaus ist der Hauptüberträger vom Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV). Zu beachten ist, dass dabei auch eine zunehmende Parasitierung der Blattläuse vorliegt.
Feuchtigkeit durch Tau und Niederschläge haben Infektionen durch Phoma lingam und Falschen Mehltau an den Blättern des Rapses begünstigt. Örtlich wurden beide Krankheiten vorwiegend an den älteren Blättern festgestellt. Maßnahmen zur Bekämpfung von Phoma sind derzeit nicht notwendig. Die meisten Sorten verfügen über eine gute Phoma-Resistenz, so dass die Bestände geringe Infektionen (wie oftmals in den letzten Jahren) unbeschadet überstehen. Trotzdem sollten die Bestände weiter auf Krankheitsbefall beobachtet werden, falls der Oktober weiterhin viel Nässe mit sich bringt. Falscher Mehltau äußert sich auf der Blattoberfläche durch eingesunkene, gelbliche Blattflecken und grauem Pilzmycel blattunterseits. In der Regel erreicht der Falsche Mehltau im Herbst keine Bekämpfungswürdigkeit.
Dr. Michael Kraatz, LfULG