08.05.2024

Pflanzenschutz: Stresssymptome durch Kälte

Das LfULG rät

Pflanzenschutz  

Stresssymptome durch Kälte

Nicht alle Blattflecken, die momentan im Weizen auftreten, sind Krankheiten zuzuordnen. Mehrere Frostereignisse haben örtlich zu ganzflächigen Stresssymptomen geführt. Zumeist handelt es sich um Aufhellungen, mit zum Teil dürren Blattspitzen und/oder Sprenkelungen. Mit weiterem Wachstum werden sich diese Auffälligkeiten verwachsen.

Blattlauskontrollen im Getreide

Vielerorts werden im Wintergetreide Blattläuse gefunden. Die Gefahr der Virusübertragung ist jetzt im Wintergetreide zu vernachlässigen. Diese Blattläuse werden jetzt in den Winterungen hauptsächlich als Direktschädling auftreten, d. h. Saugschäden sind möglich. Ab dem Ährenschieben sind die Bestände verstärkt zu kontrollieren, um über eine notwendige Bekämpfung zu entscheiden.

Auch das Sommergetreide ist dringend auf Blattlausbesatz zu kontrollieren. Durch den generell hohen Virusdruck im Getreide (Gerstengelbverzwergungsvirus BYDV), besteht die Gefahr einer Virusübertragung von der Winterung. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10 % der Pflanzen mit Blattlausbesatz bis zum Ährenschieben.

Auflaufende Bestände auf Ackerschneckenbefall kontrollieren

Örtlich begünstigte die nass-feuchte Witterung der vergangenen Wochen das Auftreten und die Entwicklung von Ackerschnecken. Frisch auflaufende Zuckerrübenbestände sind besonders gefährdet. Unter nassen Bedingungen und in einem groben, klutigen Saatbett finden Schnecken optimale Bedingungen zum Unterschlupf und Fraß an den jungen Rübenkeimlingen.  Mithilfe von Schneckenfolien lässt sich schnell herausfinden, wie akut die Situation ist und ob Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind. Beim Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes von 2 Schnecken je Folie und Tag ist der frühzeitige Einsatz entsprechender Molluskizide ratsam. In Abhängigkeit von der aktuellen Befallsverteilung und des Gefährdungspotenzials (Pflanzenentwicklung) ist stets zu prüfen, ob Rand- bzw. Teilflächenbehandlungen ausreichend sind.

Dr. Michael Kraatz, LfULG

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