Pflanzenschutz: Zuckerrüben
Das LfULG rät
Pflanzenschutz
Aus Zuckerrübenbeständen in Sachsen wurden in diesem Jahr erste Nachweise von Stolbur bekannt. Ursache ist das zellwandlose Phytoplasma Candidatus Phytoplasma solani. Die Rübenblätter welken zunächst bevor sie dann absterben. Die Wurzelkörper werden gummiartig und schrumpfen. Nicht in jedem Fall müssen bereits Symptome an den Rübenpflanzen auftreten um den Erreger nachzuweisen. Überträger ist vor allem die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus). Zum Teil waren auch die Nymphen der Zikade mit ihrem »federartigen Hinterleib« an einigen herausgezogenen Rübenkörpern sehr gut erkennbar. Eine direkte Bekämpfung ist aufgrund der fehlenden Indikation, der starken Mobilität der Zikade sowie ihrer hohen Infektionsmöglichkeit nicht möglich. Bisher empfohlene mögliche Maßnahmen beziehen sich auf die Fruchtfolge (kein Nachbau von Wintergetreide, möglichst Nachbau von Sommerungen), intensive Bodenbearbeitungsmaßnahmen und Mulchvarianten mit denen die Zikadenpopulation reduziert werden kann. Aufgrund der zunehmenden Gefahr für den Zuckerrübenanbau werden alle Kräfte bei der Suche nach Lösungen gebündelt. JKI und IfZ sind dabei intensiv die Grundlagen zu erforschen, die Pflanzenschutzdienste der Länder führen Monitorings durch und es gibt zahlreiche Kooperationen mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft.
Dr. Michael Kraatz, LfULG